Tansanische Ministerin dementiert Marburg-Ausbruch
Die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa wollte die Darstellung Mhagamas bei ihrem wöchentlichen Briefing nicht kommentieren. Bei dem ersten Verdachtsfall habe es sich um eine 27 Jahre alte schwangere Frau gehandelt, sagte CDC-Generaldirektor Jean Kaseya. Die Frau habe bei Fortschreiten der Krankheit aus den Körperöffnungen geblutet - eines der Anzeichen der Marburgerkrankung - und sei am 27. Dezember gestorben. Ein weiterer verstorbener Patient habe im Gesundheitswesen gearbeitet und die Frau gepflegt. Während bisher nach CDC-Angaben etwa 300 Kontakte von Erkrankten festgestellt wurden, wurden bisher nur in fünf der Verdachtsfälle Proben gesammelt.
"Wenn es einen Ausbruch gibt, liegt es in der Verantwortung der Regierung, den Ausbruch zu erklären, und die CDC kommt zur Unterstützung", sagte Kaseya. Nur wenn es sich um einen Ausbruch in mehreren Ländern gleichzeitig handle, wie etwa im Fall von Mpox, übernehme die CDC die Führung bei der Reaktion. "Wir arbeiten mit der tansanischen Regierung zusammen und sind weiterhin zu jeder Unterstützung bereit, die Tansania benötigt."
Erst im vergangenen Monat war ein Marburg-Ausbruch in Ruanda für beendet erklärt worden. In dem kleinen ostafrikanischen Land traten nach WHO-Angaben im vergangenen Jahr 66 Marburg-Fälle auf, 15 Patienten starben. Im Jahr 2023 gab es auch Ausbrüche in Tansania und Äquatorialguinea. Bei vorherigen Ausbrüchen wurde das Virus oft durch Flughunde übertragen. Die erkrankten Menschen litten der WHO zufolge unter anderem unter hohem Fieber, Durchfall, blutigem Erbrechen, Schwäche und bluteten später aus Körperöffnungen.
Zusammenfassung
- Die tansanische Gesundheitsministerin Jenista Mhagama dementiert einen Marburg-Ausbruch in Tansania, obwohl die WHO den Tod von acht Menschen durch das Virus meldet.
- Bisherige Tests an Verdachtsfällen fielen negativ aus, und etwa 300 Kontakte wurden identifiziert, jedoch nur in fünf Fällen Proben gesammelt.
- CDC Africa bestätigt den Tod einer schwangeren Frau am 27. Dezember, die Symptome der Marburgerkrankung zeigte, und bietet Unterstützung an, falls ein Ausbruch bestätigt wird.