"Stinkt wie Leichengeruch": Fliegenplage in der Steiermark

Zum dritten Jahr in Folge wird die steirische Stadt Eisenerz, vor allem der Ortsteil Münichtal, von einer Fliegenplage heimgesucht. Der Grund für die Fliegenplage dürfte das Recyclingunternehmen Primaras sein, das metallischen Restmüll wie Konservendosen recycelt. Die Reste in den gelagerten Dosen seien ein Brutplatz für Fliegen, so auch die "Kleine Zeitung". 

Betrieb stillgelegt

Nun schalteten sich aber auch die Behörden ein. Der Betrieb in der Weiterverarbeitung wurde stillgelegt, meinte Bürgermeister Thomas Rauninger. Und auch die Abteilung 13 des Landes Steiermark bestätigt: "Es ist richtig, dass das Genehmigungsverfahren für die neue Anlage zur Aufbereitung von Metallabfällen bei der Behörde noch anhängig ist. Da die Anlage jedoch bereits in Betrieb genommen wurde, wurde die Schließung durch die Behörde verfügt."

Stinkt "wie Leichengeruch"

Nun besteht die Hoffnung, dass durch die Schließung die Fliegenplage eingedämmt wird. Trotzdem schwirren aber bereits jetzt Millionen Fliegen in der Luft, diese könne man möglicherweise nicht mehr aufhalten, befürchtet Bürgermeister Rauninger.

Die Fliegenplage sei eine enorme Belastung für die Bevölkerung, vor allem für die Mitarbeiter der Gemeinde, die seit Wochen die Fliegenfallen aufhängen und entleeren. "Es stinkt so bestialisch, sobald ein paar Hundert Fliegen drinnen sind. Wie Leichengeruch. Einfach katastrophal, da hilft auch keine Maske, kein Riechsalz oder sonst was, ganz extrem", so Rauninger.

150.000 Fliegen pro Falle

Laut Rauninger sollen in den letzten Tagen knapp 75 Fallen entleert worden sein, dies werde alle zwei bis drei Wochen gemacht. In einer Falle seien rund 150.000 Fliegen. Abgesehen von den Fallen, führe man derzeit auch Gespräche mit einer Firma für Schädlingsbekämpfung. "Ich sag's, wie es ist: Jetzt wird versucht, das Problem mit der Chemiekeule behandeln zu können", meint der Bürgermeister der Stadt.