Smog in Neu Delhi nach Missachtung von Feuerwerksverbot
Der Feinstaubgehalt - krebserregende Mikropartikel, sogenannte PM2,5-Schadstoffe, die über die Lunge in den Blutkreislauf gelangen können - erreichte am Freitag kurz vor Tagesanbruch 345 Mikrogramm pro Kubikmeter, wie Messungen der Schweizer Luftüberwachungsfirma IQAir zeigten. Dieser Wert in der rund 30 Millionen Einwohner zählenden Megastadt entspricht mehr als dem Zwanzigfachen des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen maximalen Grenzwerts von 15 Mikrogramm PM2,5 pro Kubikmeter.
Wegen der starken Luftverschmutzung in Neu Delhi hatten die Behörden der indischen Hauptstadt Mitte Oktober ein "vollständiges Verbot" von Feuerwerkskörpern verhängt. Die Stadtpolizei hatte vor Diwali fast zwei Tonnen Knallkörper beschlagnahmt, aber in den benachbarten Bundesstaaten waren die Produkte weiterhin leicht erhältlich. Das farbenfrohe Diwali-Fest symbolisiert den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Viele Hindus betrachten Feuerwerke und Böller als wichtigen Teil der Feierlichkeiten.
Wegen der religiösen Bedeutung duldete die Polizei in der Vergangenheit teilweise festgestellte Verstöße. Neu Delhi wird jeden Herbst von beißendem Smog überzogen, der hauptsächlich durch das Abbrennen abgeernteter Felder entsteht. Die Feuerwerke rund um Diwali sorgen für zusätzliche Luftverschmutzung. Laut einem Bericht der medizinischen Fachzeitschrift "Lancet" aus dem Jahr 2020 starben 2019 in Neu-Delhi fast 17.500 Menschen an Folgen der Luftverschmutzung.
Zusammenfassung
- Nach der Missachtung eines Feuerwerksverbots während des Diwali-Fests wurde Neu Delhi von gefährlichem Smog überzogen, wobei die Luftverschmutzung laut IQAir ein Niveau von 345 Mikrogramm PM2,5 pro Kubikmeter erreichte.
- Dieser Wert überschreitet den von der WHO empfohlenen Grenzwert um das Zwanzigfache und zeigt die gravierenden Auswirkungen der Luftverschmutzung in der 30 Millionen Einwohner zählenden Megastadt.
- Obwohl die Behörden Mitte Oktober ein Feuerwerksverbot verhängten und fast zwei Tonnen Knallkörper beschlagnahmten, waren diese in benachbarten Bundesstaaten weiterhin leicht erhältlich.