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Schwedens Chef-Epidemiologe: Zum Mode-Vorbild geworden

23. März 2025 · Lesedauer 2 min

Der frühere schwedische Chef-Epidemiologe Anders Tegnell ist während der Corona-Pandemie in seinem Heimatland zum modischen Trendsetter geworden. "Ich glaube, den Leuten gefiel, dass ich aussah wie irgendein alter Nachbar, der über den Gartenzaun grüßt", sagte der Virologe der "Süddeutschen Zeitung". Sein Stil seien "gemütliche, abgetragene Sachen, möglichst alt".

Der 68-Jährige schilderte eine Anekdote aus der Zeit, als er in seiner Funktion als Chef-Epidemiologe regelmäßig im Fernsehen zu sehen war. "Der Laden der Heilsarmee in Göteborg, der Secondhand-Klamotten verkauft, warb mit dem Spruch: "Hier können Sie sich einkleiden wie Anders Tegnell!"". Auch Medien hatten laut "SZ" einen modischen Tegnell-Trend ausgerufen.

Bis heute werde er dauernd "und meist sehr nett" von Unbekannten angesprochen, erzählte Tegnell. "Gestern habe ich hier bei einer Tagung einen Vortrag getragen – deshalb mein etwas ungewöhnlicher Anzug –, da sagte der Mann von der Security, ich sei sein Idol und könne mich als Ehrengast betrachten."

Während der Pandemie habe es auch einige Anfeindungen gegeben, sagte Tegnell der Zeitung. Daraufhin habe er Personenschutz bekommen - und musste das Radeln in der Stadt aufgeben. "Nachdem sie mich das dritte Mal aus den Augen verloren haben, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich hier in Stockholm bei ihnen im Auto mitfahre."

Zusammenfassung
  • Der frühere schwedische Chef-Epidemiologe Anders Tegnell wurde während der Corona-Pandemie in Schweden zum modischen Trendsetter, da er mit seinem 'gemütlichen, abgetragenen' Stil einen Trend auslöste.
  • Ein Secondhand-Laden in Göteborg nutzte Tegnells Namen für Werbung, während Medien über den modischen Tegnell-Trend berichteten.
  • Aufgrund von Anfeindungen während der Pandemie erhielt Tegnell Personenschutz und musste das Radfahren in Stockholm aufgeben.