APA/HELMUT FOHRINGER

Schönbrunn: Zoo-Direktor bekam Pumpgun genehmigt

Tiergarten-Direktor Stephan Hering-Hagenbeck beantragte bereits vor drei Jahren einen Waffenpass und eine Ausnahmegenehmigung für sogenannte Pumpguns - und sorgte damit für Aufregung. Nun wurde sein Ansuchen bewillig. Er wolle mit den Waffen für Sicherheit sorgen.

Der Antrag des Direktors des Wiener Tiergartens Schönbrunn, Stephan Hering-Hagenbeck, für eine Ausnahmebewilligung bestimmter Waffen im Zoo ist nun rechtskräftig bewilligt.

In einer Stellungnahme des Zoos am Montag hieß es auf APA-Anfrage: "Das Thema ist nach einer mittlerweile rechtskräftigen Entscheidung der zuständigen Behörde für den Tiergarten Schönbrunn abgeschlossen." Damit sei "maximaler Schutz unserer Gäste, unserer Mitarbeitenden und unserer Tiere gewährleistet". 

Behörden lehnten Ansuchen erst ab

Details zum Sicherheitskonzept wolle man nicht kommunizieren. Hering-Hagenbeck hatte am Wochenende in einem Interview mit dem "Kurier" bestätigt: "Es ist unseren Bedürfnissen von Seiten der Behörden und vom Verwaltungsgericht entsprochen worden." Gegenwärtig werde "unser Sicherheitskonzept entsprechend aktualisiert und adaptiert", sagte der Tiergarten-Direktor.

Hering-Hagenbeck beantragte im März 2021 bei der Behörde einen Waffenpass und eine Ausnahmebewilligung zum Führen einer großkalibrigen Schrot-Repetierflinte - einer sogenannten Pumpgun - sowie einer Faustfeuerwaffe .44 Magnum. Die Behörden lehnten ab, deshalb wurde das Verwaltungsgericht eingeschaltet.

Der Zoo-Direktor meinte auf Nachfrage des "Kurier", wie dieses Sicherheitskonzept nun aussehe: "Dass wir Schusswaffen auf dem Gelände haben. Für den Fall, dass es zu dem GAU für einen Tiergärtner kommt und man zwischen dem Leben eines Menschen und dem eines Tieres entscheiden muss."

Auch Gummigeschosse möglich

Bisher gab es laut Hering-Hagenbeck drei großkalibrige Waffen im Zoo, die sicher aufbewahrt sind und nur von jenen Mitarbeitern genutzt werden dürfen, die die dementsprechende Sachkunde haben. Zwar sei man im Zoo mit diesen Waffen "grundsätzlich gut aufgestellt", aber es gebe bestimmte Szenarien, wo eine großkalibrige Schrot-Repetierflinte universell und sicherer einsetzbar wäre.

Der Zoo-Direktor betonte, dass es sich bei der Pumpgun um einen Vorderschaftrepetierer handelt, der mit unterschiedlicher Munition geladen werden könne, aber auch mit Gummigeschossen, um ein Tier zu vergrämen. Deshalb habe er den Antrag für den Wiener Tiergarten gestellt.

Gefährdete Chamäleons geschlüpft

Sie sind kaum größer als ein Daumennagel und zurzeit der ganze Stolz des Tiergartens Schönbrunn in Wien: Es gibt außergewöhnlichen Chamäleon-Nachwuchs zu bewundern.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Wiener Tiergarten Schönbrunn erhält nach einem Verwaltungsgerichtsbeschluss eine Ausnahmebewilligung für das Führen einer Pumpgun und einer .44 Magnum Faustfeuerwaffe.
  • Die Genehmigung folgt auf die Ablehnung des Antrags durch die Behörden im März 2021 und dient dem Schutz von Gästen, Mitarbeitern und Tieren.
  • Der Zoo betont die Notwendigkeit der Waffen für den Ernstfall, um zwischen Menschen- und Tierleben entscheiden zu können; die Waffen können auch mit Gummigeschossen geladen werden.