APA/APA/MARKUS ANGERER/MARKUS ANGERER

Schnee: Westen Österreichs rüstet sich nach Wetterwarnung

Die Geosphere Austria hat für den Westen Österreichs eine Schneewarnung ausgegeben. In Tirol rüstet man sich, um ein Chaos wie vor knapp zwei Wochen zu vermeiden.

Es sah schon aus, als würde der Frühling vor der Tür stehen - nun scheint es doch noch einmal einen kräftigen Wintereinbruch zu geben. Die Geosphere Austria hat eine Schneewarnung für Tirol und Vorarlberg ausgegeben. 

Laut Wetterwarnung werden bis zu einem halben Meter Neuschnee erwartet. Aufgrund der höheren Temperaturen warnen die Meteorologen auch vor Unfällen mit Nassschnee. So könnten größere Äste abbrechen oder Stromleitungen beschädigt werden. 

Schneechaos sorgte für Verkehrschaos

Schon vor knapp zwei Wochen sorgte überraschend massiver Schneefall für Chaos. Die Niederschläge vom 23. Februar, die stellenweise bis zu 70 Zentimeter Neuschnee mit sich brachten, hatten auf Tirols Autobahnen teilweise zu Chaos und massiven Staus geführt.

Die Brennerautobahn musste ab Mittag bis 22.00 Uhr gesperrt werden. Zu den Behinderungen war es nach Angaben des Landes durch mehrere "schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge" gekommen, die auf der Autobahn hängen geblieben waren.

Weitere Lkw versuchten, diese Fahrzeuge zu überholen, und blieben ebenfalls hängen. Diese Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen. Pkw und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich.

In der Folge mussten mehr als 150 Schwerfahrzeuge - bei anhaltendem Schneefall - mit großem Aufwand auf einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden. 300 Personen, die bis zu zehn Stunden lang im Stau standen, wurden von zahlreichen Einsatzkräften versorgt.

Tirol rüstet sich für Neuschnee

Das sogenannte "Lkw-Dosiersystem" in Tirol wird nach einer erneuten Schneewarnung für Teile des Landes präventiv Mittwochfrüh aktiviert, um ein erneutes Verkehrschaos auf der Brennerautobahn (A13) zu verhindern. Speziell an Lkw-Fahrer erging ein Appell, sich anzupassen.

"Sobald ein Zahnrädchen nicht funktioniert, kippt das Ganze", meinte Siegele mit Blick auf die Situation vor eineinhalb Wochen. Die Brennerautobahn hatte damals für viele Stunden gesperrt werden müssen. Auslöser waren aufgrund des Schnees hängen gebliebene Lkw gewesen, die das geltende Überholverbot missachtet hatten. Dementsprechend erging am Dienstag ein "Appell" von Siegele an die Verkehrsteilnehmer, sowohl Ausrüstung als auch Fahrverhalten an die winterhaften Bedingungen anzupassen.

Gänzlich ausschließen könne man ein ähnliches Szenario in der Zukunft nicht, so Siegele. Dass es wieder eine gleich große Anzahl an Lkw treffe, sei jedoch mit der vorzeitigen Aktivierung des Dosiersystems nicht möglich, versprach der Geschäftsführer.

Dieses werde um 5.00 Uhr aktiviert, weil ab dann für zwei Stunden der stärkste Schneefall erwartet werde. Lkw würden bei Kufstein nur "dosiert" auf die Inntalautobahn (A12) bzw. folgend Brennerautobahn gelassen. Abseits dessen bereite sich die Asfinag wie üblich auf das "Starkschneeereignis" vor.

Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) rief ebenso wie Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, dazu auf, die Warnungen ernst zu nehmen. Auch gelte Lawinenwarnstufe 3 und damit erhebliche Lawinengefahr.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Geosphere Austria hat für den Westen Österreichs eine Schneewarnung ausgegeben.
  • In Tirol rüstet man sich, um ein Chaos wie vor knapp zwei Wochen zu vermeiden.
  • Das sogenannte "Lkw-Dosiersystem" in Tirol wird aktiviert, um ein erneutes Chaos am Brenner zu verhindern.