Schneechaos: Lawinensperren und hängengebliebene Fahrzeuge
Kurz nach 7.00 Uhr zählte die ÖAMTC-Mobilitätsinformation 17 Straßensperren wegen Lawinengefahr, darunter die Hochkönig Straße (B164) über den Dientner Sattel in Salzburg, die B138 über den Pyhrnpass im oberösterreichisch-steirischen Grenzgebiet und die Timmelsjochstraße (B186) in Tirol.
Große Probleme in Kärnten und Tirol
"Wegen hängen gebliebener Fahrzeuge müssen außerdem immer wieder Verbindungen kurzfristig für die Bergungsarbeiten gesperrt werden", so der ÖAMTC. Auf 46 Straßenabschnitten wurde Schneekettenpflicht ausgerufen. Der Fokus der Verkehrsbehinderungen hat sich leicht in Richtung Kärnten und Tirol verschoben. "Von dort kommen derzeit die meisten Verkehrsmeldungen dazu."
Die Stadt Innsbruck hat am Samstag wegen der Neuschneemengen mehrere Straßen im Bereich der Nordkette vorsichtshalber gesperrt. Teilweise seien bereits Lawinen abgegangen, Personen seien keine zu Schaden gekommen. Man appelliere an die Vernunft der Bevölkerung, besonders an die Wanderer, die Gefahr nicht zu unterschätzen. Die Wegsperren auf der Nordkette seien unbedingt zu beachten, hieß es in einer Aussendung des zuständigen Stadtrats.
Sturm in Wien
Der stürmische Wind mit durchaus beachtlichen Sturmböen hat in den vergangenen rund 24 Stunden die Wiener Feuerwehr auf Trab gehalten: Ein Sprecher berichtete Samstagfrüh von 170 zusätzlichen Einsätzen. Neben losen Fensterflügeln, abgebrochenen Ästen oder Wassereinbrüchen in Dachböden gab es in der Donaustadt einen spektakulären Einsatz: In der Smolagasse hatte sich an einem Firmengebäude ein Blechdach gelöst. Dieses musste gesichert und teilweise entfernt werden.
In Kottingbrunn (Bezirk Baden) hat das Sturmtief am Freitagabend dafür gesorgt, dass ein Rohbau teilweise eingestürzt ist. Eine vorbeiführende Straße wurde im Auftrag der Gemeinde wegen Gefahr im Verzug bis auf weiteres gesperrt, berichtete die Feuerwehr. Verletzt wurde niemand. Bei dem Rohbau direkt neben der Einsatzzentrale der örtlichen Helfer war eine etwa 250 Quadratmeter große Mauer umgestürzt. Teile landeten auf der Fahrbahn, auch ein Auto wurde beschädigt.
Wegen des starken Windes mussten Lifte in Skigebieten eingestellt werden. Auf dem Semmering-Hirschenkogel gab es am Samstag laut Website keinen Tagesbetrieb. "Die Info über den Nachtbetrieb folgt", war am frühen Nachmittag zu lesen. Ebenfalls still standen die Lifte auf dem Hochkar. Auf der Hochkar-Alpenstraße wiederum galt Kettenpflicht (ausgenommen Allrad). Auf der Gemeindealpe Mitterbach war wegen der Lawinenwarnstufe 4 die Freeridearea gesperrt.
Sturmschäden in der Steiermark und Kärnten
Der andauernde Schneesturm in der Obersteiermark hat für einen Großeinsatz der Feuerwehr im Bezirk Liezen gesorgt. In Niederöblarn wurden zwei Dächer abgedeckt und Fassadenteile weggerissen. Außerdem kam es zu einem Verkehrsunfall auf der Ennstalbundesstraße, die zeitweise komplett gesperrt werden musste, teilte die Feuerwehr am Samstag mit.
Auch in Kärnten standen die Feuerwehren aufgrund des Sturmes im Dauereinsatz. Umgestürzte Bäume blockierten mehrere Straßen, es kam auch zu Stromausfällen. Bis Samstagmittag wurden über 200 Sturmeinsätze registriert, 106 Feuerwehren aus den Bezirken Hermagor, Spittal, Villach Land und Stadt, Klagenfurt Land und Stadt, Feldkirchen waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt, hieß es seitens der Landeswarnzentrale.
Zusammenfassung
- Auch Samstagfrüh hat die Wetterlage österreichweit für schwierige Straßenverhältnisse gesorgt, meldete der ÖAMTC.
- "Wegen hängen gebliebener Fahrzeuge müssen außerdem immer wieder Verbindungen kurzfristig für die Bergungsarbeiten gesperrt werden", so der ÖAMTC.
- Der Fokus der Verkehrsbehinderungen hat sich leicht in Richtung Kärnten und Tirol verschoben.