Schauspiel-Star Helmut Berger ist tot: Einst schönster Mann der Welt

In den 1960ern und 1070ern gehörte Berger zu den populärsten Stars des europäischen Kinos. Er galt als schönster Mann der Welt und schaffte es damit auch auf den Titel der "Vogue". Zur Legende wurde er auch durch seine Zusammenarbeit mit Regisseur Luchino Visconti, mit dem er auch zusammen war. 

Weltstar spielte mit Elizabeth Taylor und Romy Schneider

Berger, geboren als Helmut Steinberger 1944 in Bad Ischl, zog mit 18 nach London und arbeitete dort als Model. Nach seinem Umzug nach Rom traf er 1964 Luchino Visconti, der ihn in seinen Filmen besetzte. Mit Viscontis "Die Verdammten" gelang Berger 1969 sein Durchbruch, er wurde für einen Golden Globe nominiert. "Der Garten der Finzi Contini" mit ihm bekam einen Oscar, "Das Bildnis des Dorian Gray", "Die Rivalin" oder "Der Pate - Teil III" zementierten seinen Weltruhm. 

Berger spielte mit Romy Schneider, Elizabeth Taylor, Henry Fonda, Anthony Hopkins und Burt Lancaster. Andy Warhol verewigte ihn in seinen Siebdrucken und in Fotos. 

Sexueller Tabubruch 

Als Glanzstück in der Karriere des Stars gilt Viscontis "Ludwig II.". Berger personifizierte den sexuellen Tabubruch im europäischen Kino. So wurde er insbesondere für seine Darstellung narzisstischer und bisexueller Figuren bekannt. Billy Wilder soll einmal gesagt haben, dass es ein Jammer sei, dass Italiens bester Schauspieler ein Österreicher ist. 

Der Tod Viscontis stürzte Berger in die Krise, es folgten Skandale und der Absturz. 

"Ich habe drei Leben gelebt"

Am 29. Mai hätte Helmut Berger seinen 79. Geburtstag gefeiert. Laut Bergers Agent Helmut Werner starb der Schauspieler am Donnerstag in der Früh "friedlich, aber dennoch unerwartet" in Salzburg.

Meinung anderer "ist mir scheißegal"

Sein Lebensmotto "La Dolce Vita" genoss Berger zeitlebens in vollen Zügen. Der geniale Schauspieler, der mehrere Generationen über Jahrzehnte hinweg begeisterte, stürzte nicht zuletzt durch Alkoholeskapaden gewaltig ab und landete unter anderem im RTL-Dschungelcamp, das er nach wenigen Tagen wieder verließ. Aus gesundheitlichen Gründen, hieß es nach seiner Teilnahme 2013. Werner zitierte in einer Aussendung Helmut Berger: "Ich habe drei Leben gelebt. Und das in vier Sprachen! Je ne regrette rien!" 

"Ich bin total versackt", sagte er 1996 schon Harald Schmidt in dessen damaliger Sat.1-Show. Medien liebten es, über Bergers Alkohol- und Drogen-Exzesse und seine zahlreichen Affären zu berichten. Es ist mir scheißegal", sagt Berger der Filmemacherin Valesca Peters, als sie ihn fragte, was andere wohl über ihn denken.

Das hatte aber auch seine Grenzen. Mit dem Regisseur Andreas Horvath stritt er sich vor Gericht. Im Dokumentarfilm "Helmut Berger, Actor" hatte ihn Horvath bei der Selbstbefriedigung gezeigt. Der Star fand das "bloßstellend und herabsetzend". 2019 erschien der Dokumentarfilm "Helmut Berger, meine Mutter und ich" von Valesca Peters. 2019 zog sich Berger schließlich von der Öffentlichkeit zurück. 

Der frühere Jet-Set-Liebling lebte laut seinem Agenten "bis zuletzt glücklich, zufrieden und gut gelaunt in Salzburg".