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Przewalski-Pferde zur Auswilderung in Kasachstan angekommen

Eine erste Gruppe seltener Przewalski-Wildpferde aus Tschechien ist nach einer Reise per Flugzeug und auf der Straße zur Auswilderung in Kasachstan eingetroffen. Die Stuten Ypsilonka und Zeta die Zweite sowie der Hengst Zorro erreichten Dienstagabend das Auswilderungszentrum Alibi in dem zentralasiatischen Land, teilte der Zoologische Garten in Prag am Mittwoch mit. Den Anblick der Tiere, wie sie in die Steppe laufen, werde er nie vergessen, sagte Zoodirektor Miroslav Bobek.

Bobek sprach von einem "historischen Augenblick". In dem Auswilderungszentrum werden sich die drei Przewalski-Pferde zunächst an das Leben im staatlichen Naturschutzgebiet Altyn Dala (Goldene Steppe) gewöhnen. Später sollen sie dann den Grundstein für eine neue Population dieser ausgesprochen seltenen Art legen.

Ursprünglich sollten vier Pferde aus Prag nach Kasachstan gebracht werden, ein Tier scheute aber vor dem Abflug und musste zurückgelassen werden. Ein weiterer Flug einer Transportmaschine der tschechischen Luftwaffe soll demnächst mit vier Przewalski-Pferden des Tierparks Berlin in Richtung Kasachstan starten.

Die Transporte gelten als riskant. "Wir hatten mit vielen Problemen zu kämpfen, aber letztlich haben wir die drei Przewalski-Pferde erfolgreich über eine Entfernung von mehr als 4.000 Kilometern transportiert", erläuterte Zoodirektor Bobek. Der Flug mit Zwischenstopps in Istanbul und Baku zum weitgehend verlassenen Flughafen von Arkalyk dauerte rund 15 Stunden. Ein Tierarzt betäubte die asiatischen Wildpferde dafür. Von dort ging es mit Pick-up-Trucks weiter über unbefestigte Straßen, die erst vor Kurzem durch Überschwemmungen beschädigt wurden.

In der Vergangenheit hat der Prager Zoo bereits erfolgreich Przewalski-Pferde in der Wüste Gobi in der Mongolei angesiedelt. Das Przewalski-Pferd (Equus ferus przewalskii) ist nach seinem Entdecker, dem russischen Forscher Nikolaj Przewalski, benannt. Zeitweise galt die Art, die sich vom Hauspferd (Equus caballus) unterscheidet, als fast ausgestorben. Inzwischen ist der Bestand durch gezielte Zucht wieder weltweit auf rund 2.400 Tiere in Zoos und Zuchtstationen angewachsen.

Przewalski-Pferde haben eine Schulterhöhe von 1,3 bis 1,5 Metern und sind sehr widerstandsfähig. Sie können sowohl in eisiger Kälte als auch in extremer Hitze leben.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine Gruppe von drei seltenen Przewalski-Wildpferden aus Tschechien ist nach einer 4.000 Kilometer langen Reise in Kasachstan zur Auswilderung angekommen. Der Transport dauerte 15 Stunden und beinhaltete Zwischenstopps in Istanbul und Baku.
  • Die Pferde sollen im staatlichen Naturschutzgebiet Altyn Dala eine neue Population begründen. Der Zoodirektor von Prag bezeichnete die Ankunft der Tiere als 'historischen Augenblick'.
  • Ursprünglich sollten vier Pferde transportiert werden, aber eines musste zurückgelassen werden. Ein weiterer Transport mit Przewalski-Pferden aus Berlin ist bereits geplant.