Prozess um erschlagenen Hundewelpen in Wien
Auf die Frage von Richter Christoph Kraushofer, was ihn am 26. Juli 2020 so wütend gemacht hat, meinte der 23-Jährige: "Das kann ich leider nicht erklären." Er habe das Tier getreten und dann gegen einen Stuhl geworfen. "Da bin ich voll schuldig", sagte er. Die Französische Bulldogge überlebte den Angriff nicht. Der junge Mann versuchte noch, dem Tier einen Strohhalm ins Maul zu schieben, um es damit zu reanimieren. Seine beste Freundin befand sich zu dem Zeitpunkt auf Urlaub.
Mitangeklagt war das Delikt der gefährlichen Drohung, weil er im September diesen Jahres den Arbeitgeber seiner Mutter telefonisch wissen ließ, dass er ihn und seine Familie abstechen würde. Die Mutter des Angeklagten arbeitete für den Russen als Babysitterin. "Sie müssen verstehen, er hat mich provoziert", sagte der 23-Jährige. Der Mann habe gemeint, "dass alle ukrainischen Faschisten sterben sollen", berichtete der Beschuldigte.
Der 43-jährige Russe meinte dann vor Gericht, dass er nicht wirklich Angst vor dem jungen Mann, den er schon lange kennt, gehabt hatte. "Ich glaube nicht, dass er böse ist." Er habe ihn das erste Mal so erlebt. Vielmehr glaube er, dass die Situation mit dem Krieg in der Ukraine zu viel für ihn war. "Ich wünsche nicht, dass der junge Mann wegen meiner Anzeige ins Gefängnis kommt."
Das Urteil wegen Tierquälerei und gefährlicher Drohung ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Der 23-Jährige muss jedoch der Hundebesitzerin 1.000 Euro Schadenersatz zahlen.
Zusammenfassung
- Weil er vor zwei Jahren den Welpen seiner besten Freundin totgeschlagen hat, hat sich am Montag ein 23-jähriger Mann vor Gericht wegen Tierquälerei verantworten müssen.
- Der junge Ukrainer passte als Hundesitter auf das Tier auf, als er nach der Fütterung auf den Hund ohne ersichtlichen Grund eindrosch.
- Seine beste Freundin befand sich zu dem Zeitpunkt auf Urlaub.
- Das Urteil wegen Tierquälerei und gefährlicher Drohung ist noch nicht rechtskräftig.