Ottakring kontert Mahrer: "Multikulturalität macht Wien aus"
"Syrer, Afghanen, Araber haben die Macht über den Brunnenmarkt übernommen", ärgerte sich Karl Mahrer (ÖVP) im einem Video über die Herkunft der Wirtschaftstreibenden am Wiener Brunnenmarkt. Ein Syrer habe sogar fünf Stände, echauffierte er sich.
SPÖ, Grüne und NEOS werfen ihm Rassismus vor. Die Wiener Polizei hat das Video "an die zuständige Stelle weitergeleitet". Es soll geprüft werden, ob Verhetzung vorliegt.
https://twitter.com/LPDWien/status/1638486636357992448
Im PULS 24 Interview gibt sich Mahrer aber uneinsichtig. "Als Rassist beschimpft zu werden, das geht einfach zu weit", befindet er. Schließlich habe er in den 70er-Jahren selbst Schallplatten am Brunnenmarkt verkauft. Seither habe sich für den ÖVPler zu viel verändert. "Ich finde heute keinen österreichischen Standler mehr", so Mahrer.
Die Stadt Wien versage bei der Integration. Es gebe eine "Entwicklung am Brunnenmarkt", die ihm nicht gefalle und eine "Unsicherheit" auch bei der U6-Station Josefstädterstraße.
Umfrage am Brunnenmarkt
Beim PULS 24 Lokalaugenschein kontert eine Standlerin: Der Brunnenmarkt sei multikulturell, es gebe aber "schon auch Österreicher". Man müsse sich für die Stände aber bewerben und die Selbstständigkeit müsse man sich trauen. "Da sind die Österreicher sicherlich rar", meint sie.
"Die Vielfalt macht es aus"
Gut so, befinden Marktbesucher:innen: "Die Vielfalt macht es aus". "Die Multikulturalität macht Wien aus". "Jeder sagt, die sollen Arbeit suchen, aber haben sie eine Arbeit, ist es trotzdem ein Problem. Integrieren sie sich, ist es ein Problem. Integrieren sie sich nicht, ist es ein Problem. Ich verstehe diese Politik nicht mehr". So kontern die Ottakringer:innen.
Dass Mahrer betont er "achte jeden Menschen", kaufen sie ihm wohl nicht mehr ab.
Zusammenfassung
- Der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer mag den Brunnenmarkt in Ottakring nicht mehr. Ein Syrer hat dort fünf Stände, darum habe die Stadt Wien bei der Integration versagt.
- Am beliebten Markt in Ottakring sieht man das anders.
- "Ich verstehe die Politik nicht mehr", heißt es dort beim PULS 24 Lokalaugenschein.