APA/LUBOMIR HLASEK

Österreichweite Suche nach verschollenem Baumschläfer

Der Baumschläfer gilt als extrem selten und ist europaweit streng geschützt. Mit seiner schwarzen Augenmaske sieht er aus wie ein Superheld in Aktion, tatsächlich verbringt er aber einen Großteil des Jahres im Winterschlaf. Gemeinsam mit der Bevölkerung starten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund und dem privaten Institut für Wildtierbiologie apodemus die Suche nach dem heimischen Baumschläfer.

Das kleine Säugetier aus der Familie der Bilche oder Schläfer führt ein sehr verstecktes Leben zwischen Zweigen oder in sein Nest gekuschelt. Dadurch ist der Baumschläfer schwer zu entdecken und seine Verbreitung in Österreich weitgehend unbekannt - viele der letzten Meldungen sind mehr als 100 Jahre alt. Der rund neun Zentimeter kleine Bilch mit grauem Rückenfell, weißlichem Bauch, leicht buschigem Schwanz und dunkler Färbung auch um die Nase lebt in naturnahen Laub- und Mischwäldern und bewegt sich bevorzugt kletternd im Geäst.

"Die Suche nach noch so seltenen Arten ist wichtig, denn jede einzelne Art trägt zur Biodiversität unserer Natur bei und macht sie widerstandfähiger", sagte Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager. "Wir wollen mehr über den kleinen Kletterkünstler und seine Lebensraumbedürfnisse herausfinden, um ihn bestmöglich zu schützen." Der Baumschläfer könne leicht mit dem Siebenschläfer oder der Haselmaus verwechselt werden. "Darum bitten wir die Bevölkerung um möglichst viele Meldungen von Bilche-Sichtungen", ergänzte Naturschutzbund-Präsident Roman Türk.

Um zu erforschen, wie der Lebensraum für diese Tierart erhalten werden kann und festzustellen, in welchen Gebieten Österreichs der Bilch noch vorkommt, hat das Projektteam auf Bundesforste-Flächen mehr als 600 wetterfeste Holzquartiere - spezielle Baumschläfer-Nistkästen - installiert. Ein erster, wichtiger Erfolg hat sich nach ein paar Monaten im Forstrevier St. Michael in der Nähe von Tamsweg (Salzburg) eingestellt: Ein Baumschläfer-Weibchen hat den Nistkasten bereits angenommen.

(S E R V I C E - Wer sich am Citizen-Science-Projekt beteiligen möchte, kann sich unter www.baumschlaefer.at informieren und dort auch Sichtungen melden.)

ribbon Zusammenfassung
  • Der Baumschläfer gilt als extrem selten und ist europaweit streng geschützt.
  • Mit seiner schwarzen Augenmaske sieht er aus wie ein Superheld in Aktion, tatsächlich verbringt er aber einen Großteil des Jahres im Winterschlaf.
  • Gemeinsam mit der Bevölkerung starten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund und dem privaten Institut für Wildtierbiologie apodemus die Suche nach dem heimischen Baumschläfer.