Nordkorea bringt Tausende Flutopfer in die Hauptstadt
Pjöngjang hatte vergangene Woche eingeräumt, dass die Rekordregenmengen im Juli eine nicht genannte Zahl von Todesopfern zur Folge gehabt hätten. Im Norden in der Nähe der Grenze zu China wurden ganze Landstriche überschwemmt.
Bei einem Besuch in der Flutregion Uiju am Freitag sagte Kim, die Regierung wolle etwa 15.400 Flutopfer aus dem Norden in der Hauptstadt unterbringen bis deren zerstörte Häuser wieder aufgebaut seien, wie KCNA berichtete. Dies umfasse auch Lebensmittel- und medizinische Hilfe sowie Unterstützung bei der Bildung für Schüler. Kim bezeichnete dies dem Bericht zufolge als "Top-Priorität des Staates".
International war Nordkorea nach der Unwetter-Katastrophe Hilfe angeboten worden, auch der Erzfeind Südkorea bot humanitäre Hilfe an. Angebote kamen Medienberichten zufolge auch aus Russland, China und von der UNO. Kim dankte, wies diese Hilfsangebote laut KCNA am Freitag aber zurück.
Nach Angaben südkoreanischer Medien liegt die Zahl der Toten und Vermissten in Nordkorea infolge der Überschwemmungen bei über 1.500. Kim wies diese Zahl am Freitag aber als "schwere Provokation" zurück und als "eine Beleidigung der flutgeschädigten Menschen, die sicher sind und denen es gut geht". Naturkatastrophen haben in dem international isolierten und verarmten Land besonders dramatische Auswirkungen.
Zusammenfassung
- Nach schweren Unwettern und Überschwemmungen bringt Nordkorea mehr als 15.000 Flutopfer in die Hauptstadt Pjöngjang.
- Kim Jong Un betonte, dass der Wiederaufbau ohne ausländische Hilfe erfolgen werde, obwohl Angebote aus Südkorea, Russland, China und von der UNO vorlagen.
- Südkoreanische Medien berichten von über 1.500 Toten und Vermissten, eine Zahl, die Kim Jong Un als 'schwere Provokation' zurückwies.