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Noch mehr als 126.000 schwarze Kfz-Taferl im Einsatz

02. Jan. 2025 · Lesedauer 2 min

Vor 35 Jahren sind in Österreich die schwarzen Kfz-Kenntaferl durch weiße Kennzeichen ersetzt worden. Doch noch immer sind mehr als 126.000 davon auf Österreichs Straßen anzutreffen - am häufigsten in Niederösterreich, in der Steiermark und in Oberösterreich. "Im Verhältnis zu allen zugelassenen Fahrzeugen sind es immerhin noch 1,7 Prozent", berichtete die Wiener Städtische Versicherung am Donnerstag in einer Aussendung.

Die "schwarzen Taferl" wurden von 1947 bis zum 1. Jänner 1990 ausgegeben. Diese Kennzeichen mit schwarzem Grund und weißer Schrift galten lange Zeit als Visitenkarte der Nation, wie es damals der Künstler Friedensreich Hundertwasser formulierte. "Die Einführung der weißen Taferl hatte vor allem Sicherheitsgründe, denn die stärkere Rückstrahlkraft reduziert das Unfallrisiko", so Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

Auch wenn die hohe Zahl der immer noch gültigen schwarzen Taferl überrascht, sind diese in den vergangenen Jahren doch stark rückläufig. Vor fünf Jahren waren es noch mehr als 165.000 Fahrzeuge, die mit einem Retro-Kennzeichen ausgestattet waren, vor zehn Jahren mehr als 220.000. Einen kleinen Positionstausch gab es bei den Top-3-Bundesländern. Während Niederösterreich nach wie vor mit 36.665 schwarzen Taferl auf dem ersten Rang liegt, tauschten die Steiermark (24.269) und Oberösterreich (24.254) die Plätze. "Dass diese drei Bundesländer an der Spitze stehen, ist nicht weiter verwunderlich, sind doch viele landwirtschaftliche Fahrzeuge wie Traktoren oder Anhänger noch mit dem Nostalgie-Taferl ausgestattet", so Wendler.

Abseits von schwarzen und weißen Kennzeichen gibt es auf Österreichs Straßen eine Vielzahl andersfarbiger Taferl. Neben den blauen Probefahrtkennzeichen gibt es auch noch grüne Kennzeichen für Überstellungsfahrten. Seit dem 1. April 2017 werden beispielsweise für Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb oder mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb Kennzeichen mit weißem Untergrund und grüner Schrift ausgegeben.

In Europa gibt es noch ein Land, das nach wie vor an schwarzen Standard-Kennzeichen festhält: Das Fürstentum Liechtenstein ist der letzte europäische Staat und plant auch keine Änderung der Farbkombination, "denn die Liechtensteiner sind nach wie vor von ihren schwarzen Kontrollschildern überzeugt", wie es in der Aussendung hieß.

Zusammenfassung
  • In Österreich sind trotz der Einführung weißer Kennzeichen vor 35 Jahren noch mehr als 126.000 schwarze Kfz-Kennzeichen im Einsatz, was 1,7 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge entspricht.
  • Niederösterreich führt mit 36.665 schwarzen Kennzeichen, gefolgt von der Steiermark mit 24.269 und Oberösterreich mit 24.254, wobei viele dieser Kennzeichen an landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu finden sind.
  • Die Anzahl der schwarzen Kennzeichen ist rückläufig, von über 220.000 vor zehn Jahren auf 165.000 vor fünf Jahren, während in Europa nur noch Liechtenstein schwarze Standard-Kennzeichen verwendet.