APA/APA/AFP/JOSE JORDAN

Noch 32 Vermisste nach Flutkatastrophe in Spanien

Knapp zwei Wochen nach den verheerenden Regenfällen im Osten und Süden Spaniens mit mehr als 220 Toten kehren einige Gemeinden in der besonders hart getroffenen Mittelmeerregion Valencia zu einem Stück Alltag zurück: 47 Schulen öffneten wieder ihre Pforten, wie die Regionalregierung auf X mitteilte. Aber der Schrecken hat noch kein Ende: 32 Menschen werden der jüngsten Bilanz der Behörden vom Sonntagabend zufolge immer noch vermisst.

Die Hilfen zum Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe in der östlichen Region Valencia sollen indes um rund 3,8 Milliarden Euro aufgestockt werden, teilte Ministerpräsident Pedro Sanchez am Montag mit. Das Geld kommt zu den bereits in der vergangenen Woche angekündigten Hilfen im Volumen von 10,6 Milliarden Euro hinzu.

In den besonders schwer verwüsteten rund 80 Gemeinden rund um die gleichnamige Regionalhauptstadt Valencia laufen die Bergungs- und Aufräumarbeiten mit Hilfe von fast 20.000 Militärangehörigen und Polizisten sowie zahlreichen Freiwilligen weiter. Im Feuchtgebiet Albufera südlich von Valencia unternehmen Einsatzkräfte noch einmal Versuche, mit Hilfe von Drohnen und Echoloten mögliche dorthin gespülte Opfer des sogenannten Jahrhundert-Unwetters zu finden, wie der staatliche Sender RTVE in der Früh berichtete.

Unterdessen sagt der spanische Wetterdienst Aemet für heute in einigen Gebieten der Region Valencia weitere Schauer voraus. Von Dienstag an gebe es wahrscheinlich stärkere Regenfälle, allen voran in der nordöstlichen Region Katalonien und auf den Balearen, wie er auf der Plattform X schrieb.

Das in Spaniens Mittelmeerregion vor allem im September und Oktober häufig auftretende Wetterphänomen "Kalter Tropfen" hatte am 29. Oktober für die heftigen Regenfälle und Überschwemmungen gesorgt. Alleine im Großraum Valencia starben 214 Menschen, acht weitere kamen der vorläufigen Bilanz zufolge in den Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien ums Leben.

Der "Kalte Tropfen" hängt mit den stark unterschiedlichen Temperaturen von Meer und Luft zusammen. Er entsteht, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den schweren Regenfällen in Spanien werden weiterhin 32 Menschen vermisst, während die Zahl der Todesopfer auf über 220 gestiegen ist, darunter 214 allein im Großraum Valencia.
  • Die spanische Regierung erhöht die Hilfen für den Wiederaufbau in der Region Valencia um 3,8 Milliarden Euro, zusätzlich zu den bereits zugesagten 10,6 Milliarden Euro.
  • Rund 20.000 Einsatzkräfte, darunter Militär und Polizei, sind an den Bergungs- und Aufräumarbeiten beteiligt, während der spanische Wetterdienst weitere Regenfälle prognostiziert.