Nationales Zentrum für postvirale Erkrankungen kommt
Die Vergabe soll wie geplant im Sommer erfolgen, hieß es am Samstag. Die Summe von einer Million Euro ist vorerst für den Zeitraum von drei Jahren budgetiert.
Zu postviralen Erkrankungen gehören unter anderem Long Covid und ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom). "Für Menschen mit Long COVID und ME/CFS ist der Weg zur Diagnose und zielgerichteten Behandlung besonders kompliziert", wurde der Minister zitiert. Ihre Versorgung sei "eindeutig eine soziale Frage", hieß es weiter. "Sie haben langfristig mit gesundheitlichen Einschränkungen zu leben, sind oft auch nicht voll arbeitsfähig." In Österreich wird allein die Anzahl an Patientinnen und Patienten mit ME/CFS auf bis zu 80.000 geschätzt.
Das Referenzzentrum soll Informationen für Gesundheitspersonal und Betroffene aufbereiten und auch die politische Entscheidungsfindung unterstützen. Zudem solle der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis intensiviert werden und so zu einer besseren Diagnostik, Therapie und Versorgung für die Betroffenen beitragen.
Die österreichische Gesellschaft für ME/CFS forderte seit langem ein solches Zentrum. Rauch hatte Ende November angekündigt, die Empfehlungen des Obersten Sanitätsrates (OSR) zur medizinischen Versorgung von Menschen mit postviralen Erkrankungen umzusetzen.
Zusammenfassung
- Eine Million Euro investiert das Gesundheitsministerium in die Errichtung eines Nationalen Zentrums für postvirale Erkrankungen, um Forschung und Versorgung zu verbessern.
- Long Covid und ME/CFS betreffen in Österreich bis zu 80.000 Menschen; das Zentrum soll Diagnose und Therapie erleichtern und die politische Entscheidungsfindung unterstützen.
- Die Ausschreibung für das Referenzzentrum wird bis Ende März veröffentlicht, die Vergabe erfolgt im Sommer, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch ankündigte.