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Nach Hochwasser im Süden: Grundwasserspiegel bleibt hoch

Die Aufräum- und Sicherungsarbeiten in den Katastrophengebieten im Kärnten und der Steiermark sind am Donnerstag weiter im Gange. Die Grundwasserpegel bleiben weiter hoch.

Die Pegel normalisierten sich trotz neuerlicher Niederschläge langsam weiter, das Grundwasser blieb in Klagenfurt und andernorts aber sehr hoch.

Bei den Einsatzkräften überwog die Erleichterung, dass die prognostizierten Regenfälle in der Nacht auf Donnerstag schwach ausgefallen waren. In Kärnten wurden weitere Zivilschutz-Warnungen aufgehoben.

130 Soldaten im Einsatz

Weiter gültig waren die Zivilschutz-Warnungen für Teile der Gemeinden Eisenkappel-Vellach, Globasnitz und Neuhaus (Bezirk Völkermarkt). Der Bundesheer-Assistenzeinsatz in Kärnten lief wie gehabt mit 130 Soldatinnen und Soldaten weiter. Wie geplant wurde am Mittwoch der Bau einer Behelfsbrücke im Raum Neuhaus abgeschlossen, Ortschaften auf dem Motschulaberg waren somit wieder über den Landweg erreichbar. Am Donnerstag sollten Vermurungen und Verklausungen bei Globasnitz und Unterbergen (Völkermarkt) beseitigt werden.

An einer 50-Tonnen-Fähre über die Drau nach Guntschach wurde weiter gearbeitet. Hier muss auch noch eine Hangrutschung bereinigt werden, um die Versorgung der über den Landweg derzeit nicht erreichbaren Anrainer sicherzustellen.

Grundwasserspiegel-Normalisierung wird andauern

Nach der Sitzung des Landeskrisenstabs am Vormittag hieß es seitens des Landespressediensts, dass einige Wohnhäuser in besonders gefährdeten Gebieten weiterhin nicht bezogen werden dürfen. Der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) sagte: "Wir sind bemüht, rasch zufriedenstellende Lösungen bis hin zu Ersatzquartieren, die vom Land finanziert werden, für die Betroffenen zu finden."

Bis sich die Grundwasserspiegel normalisieren, werde es aber dauern. Wörthersee und Klopeiner See verzeichneten nach wie vor Wasserstände oberhalb der Marke für das zehnjährliche Hochwasser. Hotspots für Erdrutsche und drohende Erdrutsche waren weiterhin der Raum Klagenfurt und der Bezirk Völkermarkt. Die Niederschläge seit Mittwoch blieben in Kärnten überwiegend unter der Zehn-Millimeter-Marke.

Um die Aufräumarbeiten zu unterstützen, öffnet die Stadt Klagenfurt am Feiertag kommenden Dienstag die Altstoffsammelzentren, wo durch die Überschwemmungen anfallender Sperrmüll kostenlos entsorgt werden kann, außerdem werden Sperrmüll-Ablageflächen in mehreren Stadtteilen eingerichtet. Klagenfurts Stadträtin Corinna Smrecnik (SPÖ), zuständig für Stadtplanung, kündigte am Donnerstag eine Ursachenanalyse an.

Steiermark: Bisher 520 Hangrutschungen

Die Niederschläge in der Steiermark seien etwa im Bereich bei rund fünf Millimeter gelegen, in Leibnitz bei etwa drei Millimeter. Mit Stand 9.00 Uhr am Donnerstag hatten insgesamt 89 Menschen noch nicht in ihre Behausungen zurückkehren können, davon 84 im Bezirk Leibnitz. Laut dem Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes, Harald Eitner, waren bisher 520 Hangrutschungen gemeldet worden.

"Allerdings sind es beim Online-Tool des Landes mehr, das dürfte aber daran liegen, dass die Leute durchaus einschätzen können, ob es sich bei einer Hangrutschung um einen wirtschaftlichen Schaden oder um eine allgemeine Gefahr handelt", so Eitner zur APA.

Das Bundesheer ist auch in der Steiermark nach wie vor im Einsatz, mit rund 50 Soldaten im Bezirk Südoststeiermark, in Gnas und bei Feldbach. Dort werden laut Eitner sogenannte Krainerwände zur Abstützung errichtet. Bei einer Krainerwand handelt es sich um eine besondere Form der Hangstabilisierung. Dabei werden etagenweise Träger in den Hang und quer zum Hang befestigt und aufgefüllt.

Hinsichtlich Trinkwasserversorgung bei Wohnhäusern mit Hausbrunnen werde die Lieferung von Frisch- oder Flaschenwasser wohl noch einige Zeit andauern. "Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Hausbrunnen durch Keime belastet sind. Hier muss das Brunnenwasser begutacht, geprüft und erst wieder freigegeben werden", sagte Eitner.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Aufräum- und Sicherungsarbeiten in den südösterreichischen Katastrophengebieten sind am Donnerstag weiterhin gelaufen.
  • Die Pegel normalisierten sich trotz neuerlicher Niederschläge langsam weiter, das Grundwasser blieb in Klagenfurt und andernorts aber sehr hoch.
  • Bei den Einsatzkräften überwog die Erleichterung, dass die prognostizierten Regenfälle in der Nacht auf Donnerstag schwach ausgefallen waren.
  • In Kärnten wurden weitere Zivilschutz-Warnungen aufgehoben.