Unwetter in der Steiermark: Zivilschutzalarm für drei Bezirke
Starke Niederschläge in der Nacht auf Freitag haben im Süden Österreichs zu Murenabgängen und Überflutungen geführt. In der Steiermark waren die Bezirke Deutschlandsberg, Leibnitz und Südoststeiermark besonders betroffen.
Im weststeirischen Bezirk Deutschlandsberg standen rund 35 Feuerwehren im Einsatz. Seit etwa 2.30 Uhr wurden die Feuerwehren oft zeitgleich zu mehreren Hochwasser-Einsätzen alarmiert.
Zivilschutzwarnung für drei Bezirke
Freitagmittag wurde nun eine Zivilschutzwarnung für die Bezirke Südoststeiermark, Deutschlandsberg und Leibnitz ausgesprochen, berichtet die "Kleine Zeitung". Die Bevölkerung wird ersucht, nicht unbedingt notwendige Autofahrten zu unterlassen.
Im Laufe des Vormittags wurden in den drei Bezirken bereits zahlreiche Keller ausgepumpt und überflutete Straßen sowie die Bereiche bei über die Ufer getretenen Bäche gesichert. Auch Sandsäcke wurden mittlerweile vorbereitet. Besonders betroffen sind die Gemeinden Eibiswald und Wies, aber auch rund um die Ortschaft Trag in der Gemeinde Bad Schwanberg.
Haushalte ohne Strom
Laut dem steirischen Landesenergieversorger Energie Steiermark waren am Vormittag rund 4.000 Haushalte ohne Strom. Am Nachmittag hatten die Monteure die Verbindungen jedoch soweit wieder hergestellt, dass nur noch rund 500 Haushalte ohne Elektrizität waren. Etliche Trafostationen waren entweder ausgefallen oder sicherheitshalber abgeschaltet.
Unwetter in Steiermark: "Regnet wie aus Kübeln geschüttet"
Lage bleibt angespannt
In die ebenfalls besonders betroffene Gemeinde Gnas ist aktuell Landeshauptmann Christoph Drexler und sein Stellvertreter Anton Lang unterwegs, um sich ein Bild der Lage zu machen und weitere Schritte zu besprechen, berichtet ebenfalls die Kleine Zeitung.
Wie auch in Kärnten, bleibt die Lage in der Steiermark angespannt. In den betroffenen Bezirken wurden Krisenstäbe eingerichtet. Diese müssen sich nun auch auf eine weitere Starkregen-Front vorbereiten. Die ZAMG warnt aktuell vor weiteren Regenmassen, sie warnt mit Stufe Rot.
Tirol warnt vor Hochwassergefahr
Auch das Land Tirol hat wegen erwarteter Gewitter mit Starkregen am Wochenende vor möglichen lokalen Vermurungen und Überschwemmungen gewarnt. Von Freitagnachmittag bis Sonntag würden "ergiebige Niederschläge" erwartet, hieß es am Freitag. Betroffen sei vor allem das Tiroler Unterland sowie die klassischen Nordstaulagen Tirols, wo die zweithöchste Warnstufe "Orange" gelte. Gebietsweise würde laut GeoSphere Austria mit bis zu 120 Litern Niederschlagsmenge gerechnet.
Schwerpunkt des erwarteten Starkregens sei vor allem der Bezirk Kitzbühel. Laut Abflussmodellen könne der Wasserstand einzelner Gewässer im Tagesverlauf des Samstags und am Sonntag eine Höhe erreichen, die durchschnittlich alle fünf Jahre gemessen wird, hieß es. Im Bereich der Großache - darunter die Jochberger Ache und Kitzbüheler Ache - könnten die Wasserstände bis in den Bereich der Hochwassermarke HQ30, also vergleichbar mit einem dreißigjährigen Hochwasserereignis, steigen.
"Aufgrund der hohen Niederschlagssummen kann es lokal zu Vermurungen und vereinzelten Überschwemmungen kommen", warnte der Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes, Elmar Rizzoli. Am Sonntag sollen nach derzeitigem Stand die Niederschlagsmengen wieder sinken. Wegen der erwarteten starken Niederschläge zuvor, bleibe die Hochwasserwarnung aber bis Sonntag aufrecht.
Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich von Flussufern fernzuhalten, keine Uferbegleitwege zu nützen sowie sich wegen drohenden hohen Wellenschlags und Treibholz nicht lange auf Brücken aufzuhalten. Zudem solle man sich unter www.tirol.gv.at/hydro-online über die Hochwasserlage informieren sowie gegebenenfalls Anweisungen der Behörden beachten sowie Sicherheitskräfte nicht behindern.
Zusammenfassung
- Nach den heftigen Unwettern in der Nacht auf Freitag wurde nun für die drei steierischen Bezirke Südoststeiermark, Deutschlandsberg und Leibnitz eine Zivilschutzwarnung ausgerufen.