Nach Berlusconis Tod: 20 Frauen verloren Unterhalt
20 Frauen haben nach dem Tod Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi ihre Unterhaltsbezüge verloren.
Nach dem Tod des früheren Ministerpräsidenten stoppten dessen Kinder die Unterhaltszahlungen in Höhe von je 2.500 Euro monatlich, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Freitag.
Teilweise auch Miete bezahlt
Mailänder Staatsanwälte hatten Berlusconi vorgeworfen, den Frauen "Monatsgehälter" für ihr Schweigen über ausschweifende Abende in seiner Residenz zu zahlen. Berlusconi zahlte einigen der Frauen auch die Miete. Die Frauen, die in Berlusconis Residenz verkehrten, müssen jetzt nach dessen Tod die Wohnungen verlassen, in denen sie seit Jahren lebten, so das Blatt.
Systematische Bestechung?
Nach Ansicht von Ermittlern sollen Berlusconi und seine Anwälte mit diesen Beiträgen systematisch die Zeugen im sogenannten "Ruby"-Prozess bestochen haben, bei dem der Medienunternehmer wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit der damals minderjährigen Karima El Marough alias "Ruby" angeklagt war.
Berlusconis Rechtsanwälte hatten die Vorwürfe der Mailänder Staatsanwaltschaft entschieden zurückgewiesen. Der monatliche Scheck galt für den verstorbenen Vorsitzenden der rechtskonservativen Partei Forza Italia als eine Art Entschädigung für den Imageschaden, den die an den sogenannten Ruby-Prozessen beteiligten jungen Frauen erlitten hatten. Ihr Mandant sei lediglich freigiebig gegenüber Frauen, deren Ruf wegen der Ruby-Affäre schwer geschädigt worden sei, hieß es. Berlusconi wurde im vergangenen Februar vom Vorwurf der Zeugenbestechung freigesprochen.
Zusammenfassung
- Die Kinder des italienischen Ex-Ministerpräsidenten stoppten die monatlichen Unterhaltszahlungen.
- Monatlich zahlte Berlusconi 50.000 Euro an die Frauen.