GefängnisAPA/AFP

Mutmaßlicher IS-Fan (14) darf zurück auf die Schulbank

Am Donnerstag ist bekannt geworden, dass ein Bursche (14) in Untersuchungshaft sitzt, weil er IS-verherrlichende Dateien geteilt und gepostet haben soll. Zum Schulstart am Montag wird er aber wieder in der Klasse sitzen.

Gegen den Österreicher werde wegen terroristischer Vereinigung und gefährlicher Drohung in Verbindung mit dem Waffengesetz ermittelt, bestätigte Josef Mechtler, Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Dateien zeigten "teils aus den Medien bekannte Mitglieder des IS, teils Anschläge, teils IS-Symbole und -Flaggen", sagte Mechtler.

Auch zu Gewalt an Andersgläubigen sei aufgerufen worden. Geteilt und gepostet wurden die Inhalte den Angaben zufolge auf verschiedenen Kanälen.

Haftverhandlung: Er darf wieder in die Klasse

Die "Kronen Zeitung" berichtete nun, dass am Freitag eine Haftverhandlung angesetzt war. Am 8. August war die U-Haft noch wegen Tatbegehungs- und Tatausführungsgefahr verlängert worden.

Am Freitag stand nun aber fest: Der 14-Jährige wird enthaftet. Ganz ohne Auflagen passiert das aber nicht. Er muss zweimal pro Woche zur Bewährungshilfe, zusammen mit Derad, einer NGO zur Entradikalisierung. Außerdem bekommt er ein Tastenhandy ohne Internetzugang, so die "Krone". 

Video: Probleme im Klassenzimmer - Schulen schlagen Alarm

 "Ein 14-Jähriger gehört in die Schule und nicht in die Zelle", sagte sein Verteidiger Christian Werner nach der Entscheidung zu der Zeitung. 

Die Staatsanwaltschaft habe auf Rechtsmittel verzichtet. 

Hinweis aus Deutschland

Der Hinweis zu dem Schüler kam laut "Krone" aus Deutschland, wo beim Internet-Monitoring TikTok- und Instagram-Profil des Burschen auffielen. Ermittler fanden demnach auf dem Smartphone des Buben ein Foto, auf dem drei Personen mit rot eingeringelten Köpfen abgebildet sind, einer davon ein Wiener Stadtpolitiker.

Dazu sei eine Faustfeuerwaffe zu sehen und ein Tötungsaufruf zu lesen. Der Verdächtige gebe an, dieses Bild nur weitergeleitet zu haben, hieß es in dem Bericht. Den Politiker kenne er nicht einmal.

Der Fund wurde von der Staatsanwaltschaft Korneuburg auf Anfrage jedoch nicht bestätigt, "aus kriminaltaktischen Gründen" hielt sich der Sprecher bedeckt.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Donnerstag ist bekannt geworden, dass ein Bursche (14) in Untersuchungshaft sitzt, weil er IS-verherrlichende Dateien geteilt und gepostet haben soll.
  • Zum Schulstart am Montag wird er aber wieder in der Klasse sitzen.
  • "Ein 14-Jähriger gehört in die Schule und nicht in die Zelle", sagte sein Verteidiger Christian Werner.
  • Der Bursch kommt aber nur unter Auflagen wieder frei.