Mordversuchprozess nach Schüssen auf Wiener Polizeibeamte
Die Anklage legt ihm zur Last, in der Nacht auf den 17. August 2022 in Wien-Penzing mit einer Pistole gezielt auf die beiden Beamten der Polizeiinspektion Storchengasse geschossen zu haben, die von Augenzeugen alarmiert worden waren, weil der Mann geparkte Autos beschädigt hatte. Die Schüsse verfehlten die Polizisten.
"Gerade" in Richtung der Polizisten geschossen
Die Staatsanwaltschaft geht dessen ungeachtet und obwohl die Polizisten unverletzt blieben davon aus, dass der Angeklagte in Tötungsabsicht handelte. Die Polizisten gaben im Ermittlungsverfahren an, der Mann, den sie in ein Stiegenhaus eines Mehrparteienhauses verfolgt hatten, habe plötzlich aus einer Bauchtasche eine Pistole gezogen, sich zu ihnen umgedreht und "gerade" in ihre Richtung geschossen. Ein Beamter betonte, er habe sogar noch den Rauch aus der Mündung gesehen.
32-Jähriger unter Drogen- und Alkoholeinfluss
Der Angeklagte war im Tatzeitpunkt mit 2,1 Promille stark alkoholisiert und stand unter dem Einfluss von Kokain. Er hatte am 16. August Streit mit seiner Freundin, die er einer Affäre verdächtigte, und sich mit dem vermeintlichen Nebenbuhler - einem guten Bekannten bzw. Freund - zu einer Aussprache getroffen. Im Lokal soll der 32-Jährige bereits ein recht aggressives Verhalten an den Tag gelegt haben, als er sich dann von einem Taxi wegbringen ließ, zog er in dem Fahrzeug aus nicht nachvollziehbaren Gründen seine Pistole, wobei sich - laut Anklage versehentlich - ein Schuss löste. Das Projektil ging ins Dach des Fahrzeugs. Der Taxler verständigte darauf den Notruf.
Nach den Schüssen auf die Polizisten lief der Mann davon und versuchte sich in einer Garageneinfahrt zwischen Mülltonnen zu verstecken. Dort wurde er von Beamte der WEGA aufgegriffen und festgenommen.
Zusammenfassung
- Wegen versuchten Mordes an zwei Wiener Polizisten muss sich ein 32-Jähriger am kommenden Donnerstag vor einem Wiener Schwurgericht verantworten.