Nun sieben Tote nach Explosion in Kraftwerk bei Bologna
Am Donnerstag waren drei weitere Vermisste tot geborgen worden. Dabei handelt es sich um Techniker, die an den Turbinen des Wasserkraftwerks etwa 30 Meter unterhalb des Wasserspiegels arbeiteten, als sich die Explosion ereignete. Zeugen berichteten von einem lauten Knall, der auch in vielen Kilometern Entfernung noch zu hören war. Infolge der Explosionsschäden drang viel Wasser ins Werk ein, was die Bergungsarbeiten erschwerte. Anfangs stand das Kraftwerk auch in dichtem Rauch.
Salvatore Bernabei, Chef des Energiekolosses "Enel Green Power", Betreiber des Wasserkraftwerks, bestritt den Vorwurf, dass der Konzern unzuverlässigen Unternehmen die Wartungsarbeiten am Wasserkraftwerk anvertraut habe. "Wir haben bekannte Firmen mit den Arbeiten beauftragt, gerade weil es sich um sehr spezialisierte Tätigkeiten handelt. Diese Unternehmen arbeiten für uns, und es ist ihre Entscheidung, ob sie nur ihr eigenes Personal einsetzen oder zusätzliche Spezialisten hinzuziehen", sagte Bernabei.
Der Staatsanwalt von Bologna, Giuseppe Amato, kündigte an, er werde Kontrollen über Verträge und Unterverträge durchführen lassen; dazu sei bereits eine Expertengruppe eingesetzt worden. In Bologna kam es am Donnerstag zu einer Großdemonstration für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.
Am 26. April will Justizminister Carlo Nordio eine Expertenkommission einsetzen, die die Gesetze in Sachen Arbeitssicherheit aktualisieren soll. Der Kommission, der auch Arbeitsministerin Marina Elvira Calderone angehört, hat die Aufgabe, den derzeitigen rechtlichen Rahmen zu analysieren, seine Grenzen, kritischen Punkte und Perspektiven zu prüfen und dann Vorschläge für Maßnahmen zu formulieren.
Zusammenfassung
- Nach der Explosion im Wasserkraftwerk am Suviana-See bei Bologna ist die Zahl der Todesopfer auf sieben gestiegen, der letzte Vermisste wurde am Freitag geborgen.
- Salvatore Bernabei, Chef von 'Enel Green Power', verteidigt die Wahl der Wartungsfirmen, während der Staatsanwalt von Bologna eine Untersuchung der Verträge ankündigt.
- Für den 26. April ist die Einsetzung einer Expertenkommission geplant, die die Gesetze zur Arbeitssicherheit überprüfen soll, nachdem eine Großdemonstration mehr Sicherheit am Arbeitsplatz gefordert hatte.