Weiterer Fall von Maul- und Klauenseuche in Ungarn
Die Tiere des betroffenen Betriebs seien bereits gekeult und nahe des ungarischen Orts Pereszteg vergraben worden. Eine Vorab-Information von ungarischer Seite habe es nicht gegeben. Entsprechend einer ersten Einschätzung des Burgenlandes ist von einer unmittelbaren Gefährdung des Grundwassers in Österreich derzeit nicht auszugehen.
Um auch weiterhin eine Übertragung des MKS-Virus durch verunreinigtes Grundwasser aus Ungarn ausschließen zu können, wurden Amtssachverständige des Hauptreferats Wasserwirtschaft im Amt der Burgenländischen Landesregierung beigezogen. Sie sollen prüfen, ob eine Verschlechterung des Grundwasserzustandes auf österreichischem Gebiet auszuschließen ist, hieß es weiters.
"Wir werden weiter großes Augenmerk darauflegen, dass Einwirkungen auf unser Grundwasser ausgeschlossen werden können. Dazu werden wir alle Möglichkeiten der laufenden Überprüfung und Zusammenarbeit im Rahmen der grenzüberschreitenden Gewässerkommission nutzen", erklärte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Er kritisierte auch die Vorgangsweise und Informationspolitik auf ungarischer Seite.
Kadaver in Sandgrube vergraben
Laut Angaben der ungarischen Behörden seien die Tierkadaver in einer ehemaligen Abbaufläche - einer Sandgrube - vergraben worden. Die Ablagerung erfolgte demnach auf einem weitgehend dichten, lehmigen Untergrund. Die Behörde habe auch die Annahme der burgenländischen Sachverständigen bestätigt, dass die Fließrichtung des Grundwassers von Nordwesten nach Südosten verläuft. Deshalb sei derzeit von keiner unmittelbaren Gefährdung des Grundwassers in Österreich auszugehen. Die weiteren Details werden in den nächsten Tagen mit ungarischen Fachkollegen abgeklärt, berichtete das Landesmedienservice.
Als Reaktion auf diesen neuerlichen Ausbruch hat Ungarn die Restriktionszone erweitert. Aus den betroffenen Gebieten dürfen keine Tiere oder Waren ins Ausland gebracht werden.
Im Burgenland sind aktuell 21 kleine Grenzübergänge gänzlich gesperrt. An den größeren im Nordburgenland, wie etwa jenem in Nickelsdorf, sind Seuchenteppiche ausgelegt. Die bestehenden Maßnahmen und etwaige Änderungen aufgrund der neuen Situation werden laufend evaluiert, hieß es auf APA-Anfrage.
Zusammenfassung
- Ungarn meldete einen fünften Fall der Maul- und Klauenseuche in einem Milchkuhbetrieb mit 874 Tieren in Rábapordányi, die schnell getötet und vergraben wurden.
- Das Burgenland sieht momentan keine unmittelbare Gefährdung des österreichischen Grundwassers, prüft jedoch weiterhin die Situation durch Amtssachverständige.
- 21 kleine Grenzübergänge im Burgenland sind gesperrt, während Ungarn die Restriktionszone erweiterte, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.