Mindestens 86 Tote bei Explosion von Tanklaster in Nigeria
Der Lastwagen mit 60.000 Litern Benzin an Bord war Behördenangaben zufolge am Samstag an einer Kreuzung zwischen der Hauptstadt Abuja und der nördlich gelegenen Stadt Kaduna von der Straße abgekommen und umgekippt. Den Angaben zufolge versammelten sich anschließend zahlreiche Menschen um den umgestürzten Lastwagen, um auslaufenden Treibstoff aufzusammeln, als der Lkw explodierte.
Husseini teilte mit, die Leichen der 86 Todesopfer seien bis in die Nacht auf Sonntag beerdigt worden. "Wir brauchten 14 Stunden, um die Leichen zu beerdigen, weil wir keine Bagger bekommen konnten und Anrainer das Massengrab per Hand ausheben mussten", sagte er.
Die Wirtschaftskrise in Nigeria hat in den vergangenen eineinhalb Jahren viele Menschen in die Armut getrieben - insbesondere die hohen Benzinpreise belasten die Bewohner. Der Benzinpreis hat sich in den vergangenen 18 Monaten verfünffacht.
Präsident Bola Tinubu hatte nach seiner Amtsübernahme 2023 Treibstoffsubventionen gestrichen. Nach dem Unglück am Sonntag kündigte er eine nationale Informationskampagne an, um "die Öffentlichkeit über die schwerwiegenden Risiken und Umweltgefahren zu informieren, die mit dem Abschöpfen von Kraftstoff aus umgestürzten Tankwagen verbunden sind".
In Nigeria kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken mit Tanklastwagen. Im Oktober waren im Bundesstaat Jigawa im Norden des Landes über 170 Menschen ums Leben gekommen, als sie Treibstoff aus einem verunglückten Tankwagen aufsammelten.
Zusammenfassung
- Die Wirtschaftskrise in Nigeria hat die Benzinpreise in den letzten 18 Monaten verfünffacht, was die Armut im Land verschärft. Diese Situation führte dazu, dass Menschen Risiken eingehen, um Treibstoff zu sammeln.
- Präsident Bola Tinubu kündigte nach dem Unglück eine nationale Informationskampagne an, um die Öffentlichkeit über die Gefahren des Abschöpfens von Treibstoff aufzuklären. Solche Unfälle sind in Nigeria leider keine Seltenheit.