Neu-Delhi
Indien: Mindestens 18 Tote bei Massenpanik unter Pilgern
15 Opfer wurden ins Lok-Nayak-Krankenhaus in der indischen Hauptstadt eingeliefert, wie die stellvertretende Direktorin Ritu Saxena AFP sagte. Der Sender NDTV berichtete unter Berufung auf ein anderes Krankenhaus von drei weiteren Toten.
Unter den Opfern seien auch Kinder, berichtete NDTV. Zudem gab es laut Saxena mindestens elf Verletzte. Indiens Premierminister Narendra Modi sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus.
"Ich bete für die schnelle Genesung der Verletzten", schrieb er zudem im Onlinedienst X.
Menschen fielen auf Rolltreppe und Treppe
Der Gouverneur der Hauptstadtregion, Vinai Kumar Saxena, teilte mit, Rettungskräfte und Krankenhäuser seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. Laut Eisenbahnminister Ashwini Vaishnaw wurden in Neu-Delhi zusätzliche Sonderzüge für die Pilger:innen bereitgestellt. Die Ursachen der Massenpanik würden untersucht.
Ein Augenzeuge berichtete der "Times of India", der Bahnsteig für einen Sonderzug nach Prayagraj, dem diesjährigen Austragungsort der Kumbh Mela, sei plötzlich verlegt worden. "Die Menschen begannen zusammenzustoßen und auf die Rolltreppe und Treppe zu fallen", berichtete er.
Bei der Kumbh Mela, dem größten religiösen Fest der Welt, war es bereits Ende Jänner zu einer Massenpanik mit mindestens 30 Toten gekommen. An einem der wichtigsten Tage des Festes waren in Prayagraj zudem rund 90 weitere Menschen verletzt worden.
Kameras installiert
Die Stadt in Nordindien liegt am Zusammenfluss des Ganges und des Yamuna. Der hinduistischen Mythologie zufolge kommt noch ein dritter, unsichtbarer Fluss hinzu, der Saraswati. Das jahrhundertealte Fest begann in diesem Jahr am 13. Jänner und dauert bis zum 26. Februar. Offiziellen Angaben zufolge liegt die Besucherzahl bereits jetzt bei rund 500 Millionen Pilger:innen.
Wegen des Risikos von tödlichen Unfällen in den Menschenmassen hat die Polizei in diesem Jahr unter anderem Hunderte Kameras auf dem Festgelände sowie den Zufahrtswegen aufgestellt.
Schon in der Vergangenheit hatte es bei dem Hindu-Fest Unglücke gegeben: Im Jahr 1954 starben mehr als 400 Menschen an einem einzigen Tag des Fests. 36 Menschen wurden im Jahr 2013 zu Tode gequetscht, auch damals fand das Kumbh-Mela-Fest im nordindischen Prayagraj statt.
Video: Indien: Mindestens 15 Tote bei Massenpanik
Zusammenfassung
- Bei einer Massenpanik am Bahnhof in Neu-Delhi sind mindestens 18 Menschen gestorben, darunter auch Kinder. Die Panik entstand, als Züge zum Hindu-Fest Kumbh Mela abfuhren. Mindestens elf Menschen wurden verletzt.
- Premierminister Narendra Modi sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und drückte seine Hoffnung auf eine schnelle Genesung der Verletzten aus. Zusätzliche Sonderzüge wurden bereitgestellt, um die Situation zu entschärfen.
- Die Kumbh Mela, das größte religiöse Fest der Welt, zieht in diesem Jahr bereits 500 Millionen Pilger an. Wegen früherer tödlicher Unfälle wurden zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, darunter die Installation von Hunderten Kameras.