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Montenegro: Angreifer erschießt mindestens zwölf Menschen

Ein 45-jähriger Angreifer hat in einem Café im Süden von Montenegro am Mittwoch mindestens zwölf Menschen getötet, darunter zwei Minderjährige.

Er sei danach am Weg ins Krankenhaus an seinen Verletzungen nach einem Selbstmordversuch gestorben, teilte Montenegros Innenminister Danilo Saranovic mit.

Als die Polizei den Verdächtigen eingekreist und ihn aufgefordert habe, seine Waffe niederzulegen, habe der Mann sich in den Kopf geschossen, sagte Polizeichef Lazar Scepanovic.

Bei den minderjährigen Todesopfern handle es sich um die Kinder des Lokalbesitzers, der ebenfalls getötet worden sei, sagte Saranovic Mittwochabend vor Journalisten in Podgorica.Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge habe es sich um einen Streit gehandelt, der eskaliert sei.

"Furchtbare Tragödie"

Der Angreifer war am späten Abend immer noch auf der Flucht. Ministerpräsident Milojko Spajic sagte dem öffentlichen Rundfunksender RTCG, in dem Dorf Bajice nahe Cetinje habe sich "eine furchtbare Tragödie" ereignet.

Vier Schwerverletzte seien in Krankenhäuser in der Hauptstadt Podgorica eingeliefert worden. "Die Ärzte kämpfen um ihr Leben", sagte er. 

Kein Zusammenhang mit organisierter Kriminalität

Die Regierung des Balkanstaates verhängte eine dreitägige Staatstrauer ab Donnerstag, wie aus einer Mitteilung hervorging. Der Schusswaffenangriff hing laut Polizei nicht mit der organisierten Kriminalität zusammen.

Die Polizei forderte die Bevölkerung auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Die 14.000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Menschen erschossen, ehe er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein 45-jähriger Mann tötete in einem Café in Montenegro mindestens zwölf Menschen, darunter zwei Kinder des Besitzers, bevor er an seinen eigenen Verletzungen starb.
  • Vier Schwerverletzte wurden in Krankenhäuser in der Hauptstadt Podgorica eingeliefert, während die Regierung eine dreitägige Staatstrauer verhängte.
  • Der Angriff, der nicht mit organisierter Kriminalität in Verbindung steht, ereignete sich in Cetinje, und die Polizei forderte die Bevölkerung auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.