Österreich mit geringster Keuchhusten-Impfquote in Europa
"Der Anstieg der Zahl der Keuchhustenfälle in ganz Europa zeigt, dass Wachsamkeit geboten ist", wurde EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in einer ECDC-Aussendung zitiert. "Vor allem bei Säuglingen handelt es sich um eine schwere Erkrankung. Wir haben sichere und wirksame Impfstoffe, die dies verhindern können. Die Impfung ist unser wichtigstes Instrument, um Leben zu retten und die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern." Griechenland, Ungarn und Portugal wiesen im Jahr 2022 mit je 99 Prozent die höchsten Pertussis-Impfraten in Europa auf, der Durchschnittswert der EU-/EWR-Länder liegt bei 94 Prozent.
Die Impfung wird in Österreich im Rahmen der Sechsfach-Impfung im dritten, fünften und elften bis zwölften Lebensmonat geimpft und ist Teil des kostenfreien Kinderimpfprogramms. Im Schulalter wird eine Kombinationsimpfung mit Diphtherie, Wundstarrkrampf und Kinderlähmung im siebenten bis neunten Lebensjahr wiederholt - am besten vor Eintritt in die Volksschule. Danach soll eine Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre und ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle fünf Jahre erfolgen. Damit Kinder ab der Geburt möglichst gut geschützt sind, sollte bereits die werdende Mutter in jeder Schwangerschaft, bevorzugt in der 27. bis 36. Schwangerschaftswoche, geimpft werden.
Zusammenfassung
- Von 2023 bis April 2024 wurden in Europa fast 60.000 Keuchhustenfälle gemeldet, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.
- Mit einer Pertussis-Impfrate von nur 84 Prozent verzeichnet Österreich die niedrigste Rate in Europa, während Griechenland, Ungarn und Portugal mit je 99 Prozent führen.
- Im März starb in Graz ein Neugeborenes an Keuchhusten, was die Dringlichkeit der Impfung unterstreicht; laut EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sind Impfungen entscheidend, um Leben zu retten und die Krankheitsausbreitung zu verhindern.