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Medizin-Nobelpreis für Corona-Impfstoff-Forschung

Katalin Karikó und Drew Weissman werden gemeinsam mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet für ihre Entdeckungen zur Modifikation der Nukleosidbasen, die die Entwicklung wirksamer mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 ermöglichten.

Biochemikerin Katalin Karikó aus Ungarn und der US-amerikanischen Forscher Drew Weissman galten schon im Vorjahr als Favoriten, heuer wurde ihnen der Preis verliehen. Sie leisteten wichtige Vorarbeit für die Entwicklung von mRNA-Impfungen. Auf Basis ihrer Arbeit konnten Biontech und Moderna ihre Corona-Impfstoffe entwickeln

Jahrelange Forschung gegen alle Widerstände

Vor allem Karikó sei "überwältigt" gewesen, als man sie erreicht habe, sagte Thomas Perlmann vom Komitee bei der Bekanntgabe der Gewinner. Lange zweifelte man in der Wissenschaft an Karikós Forschung. Sie war schon während ihrer Studienzeit von der Umsetzbarkeit überzeugt, hatte aber große Probleme, Geldgeber zu finden. 2005 publizierten Karikó und Weissman die Ergebnisse ihrer jahrelangen Arbeit und wurden vielfach dafür ausgezeichnet. 

Mit der Auszeichnung für Physiologie oder Medizin startete das Karolinska-Institut in Stockholm in die Nobelpreis-Woche. Die Schweden machten es spannend. Die Bekanntgabe, die für 11.30 Uhr angesetzt war, wurde um eine Viertelstunde verschoben. Offenbar wurde im Hintergrund bis zuletzt heftig diskutiert.

Die Auszeichnung ist heuer mit elf Millionen Schwedischen Kronen (rund 930.000 Euro) dotiert. 113 Nobelpreise in Medizin oder Physiologie wurden seit 1901 verliehen, zwölf der Ausgezeichneten waren Frauen. 

Die Auszeichnung wird traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, verliehen. Im Vorjahr ging der Medizin-Nobelpreis an den schwedischen Evolutionsforscher Svante Pääbo. Er wurde "für seine Entdeckungen über die Genome der Vorfahren des modernen Menschen und die menschliche Evolution" ausgezeichnet.

Keine Favoriten aus Österreich

Im Vorfeld der Verleihungen werden immer Favoriten für die Auszeichnung gehandelt. Österreicher:innen sind diesmal keine dabei. Allerdings war das auch im Vorjahr nicht so. Quanten-Physiker Anton Zeilinger sorgte deshalb für Überraschung und Begeisterung, als er ausgezeichnet wurde.

Die Nobelpreis-Woche

  • Medizin und Physiologie wird am Montag als erster diesjähriger Preis verliehen
  • Der Preisträger für Physik wird am Dienstag bekannt gegeben
  • Chemie folgt am Mittwoch
  • Literatur am Donnerstag
  • der Friedennobelpreis am Freitag
  • Wirtschaftswissenschaften machen am Montag den Abschluss
ribbon Zusammenfassung
  • Katalin Karikó und Drew Weissman werden gemeinsam mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet für ihre Entdeckungen zur Modifikation der Nukleosidbasen, die die Entwicklung wirksamer mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 ermöglichten.
  • Mit der Auszeichnung für Medizin startet in Schweden die Nobelpreis-Woche.
  • Die Auszeichnung ist heuer mit elf Mio. Schwedischen Kronen (rund 930.000 Euro) dotiert und bildet den Auftakt für die Nobelpreis-Woche.
  • Favoriten aus Österreich sind diesmal keine dabei.
  • Am Dienstag erfolgt die Bekanntgabe der Preisträger für Physik, Chemie folgt am Mittwoch, Literatur am Donnerstag, der Friedens-Nobelpreis am Freitag und am Montag darauf die Wirtschaftswissenschaften.