Ludwig und Ruck eröffneten Schanigartensaison
"Was ist das jetzt eigentlich?", fragte Ruck mit Verweis auf die mittlerweile ganzjährige Möglichkeit, Schanigärten (die sich, anders als Gastgärten, auf öffentlichem Raum befinden) zu betreiben. Als Alternativen bot der Kammerpräsident "Frühlingserwachen" und ein "Feiern, dass die Sonne rauskommt" an.
"Derzeit werden in Wien rund 3.500 Schanigärten betrieben, mehr als 2.200 davon auch im vergangenen Winter", sagte Ludwig. Um auf Bedenken von Anrainern und Bezirksvorstehern einzugehen, habe man fast 250 Kontrollen durchgeführt, in 149 Fällen hätten die Prüfer der Stadt etwas zu beanstanden gehabt. Dabei sei es teils um Kleinigkeiten gegangen, "da und dort" gab es aber auch "die Notwendigkeit, ein ernsteres Wort zu sprechen", so der Stadtchef.
Im Winter geöffnete Schanigärten müssten eben als solche genutzt werden, und nicht "als Rumpelkammer, wo man dann alles das, was man im eigenen Betrieb nicht unterbringt, dann auf die Straße stellt", so Ludwig. Ruck sprach etwas später von 18 Fällen, in denen es zu "ernsthaften Konsequenzen" gekommen sei.
Positiv äußerten sich beide zu der wirtschaftlichen Lage der Kaffeehäuser in Wien. "Ich krieg' eigentlich fast nirgends mehr einen Platz in einem Kaffeehaus. So gesehen, geh ich mal davon aus, dass es ganz gut geht", meinte der WKW-Präsident. Wien sei ein Hotspot des Tourismus in Österreich, meinte dann der Bürgermeister. "Wir haben im vergangenen Jahr das beste Tourismusjahr ever gehabt."
"Schani, hol die Sesseln raus"
Finanziell reizvoll sind die Schanigärten unterdessen nicht nur für die Lokale, sondern auch für die Stadt. Laut der Wirtschaftskammer-Webseite kostet das Aufstellen eines Schanigartens zwischen 2,60 und 24,50 Euro pro Quadratmeter und Monat, abhängig vom Ort. In den Toplagen des 1. Bezirks sowie in einigen Bereichen auf und an der Mariahilferstraße ist die Miete am höchsten. Mit 12,40 Euro pro Quadratmeter bilden "Fußgänger- und Begegnungszonen, Ring, Franz-Josefs-Kai, Reinprechtsdorfer Straße sowie Teile der Praterstraße, der Taborstraße, der Landstraßer Hauptstraße, der Linken Wienzeile und der Zollergasse" das mittlere Preissegment.
Ursprung des Schanigartens sei laut Ludwig übrigens ein 1754 von Johann ("Schani") Jakob Taroni am Graben eröffnetes "Limonadezelt". Damals habe es dann geheißen "Schani, hol die Sesseln raus".
Zusammenfassung
- Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck eröffneten die Schanigartensaison, wobei derzeit rund 3.500 Schanigärten in Wien betrieben werden, davon über 2.200 auch im Winter.
- Fast 250 Kontrollen wurden durchgeführt, wobei in 149 Fällen Beanstandungen festgestellt wurden; in 18 Fällen kam es zu ernsthaften Konsequenzen.
- Die Kosten für Schanigärten variieren je nach Lage zwischen 2,60 und 24,50 Euro pro Quadratmeter und Monat, wobei die höchsten Preise in den Toplagen des 1. Bezirks gelten.