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Lob für Vandalenakt an Marienstatue im Linzer Dom: Diversion

Heute, 14:22 · Lesedauer 2 min

Ein 31-Jähriger, der einen Vandalenakt an einer gebärenden Marienfigur im Linzer Dom auf Social Media mehrmals gutgeheißen haben soll, dürfte mit einer Diversion davonkommen. Binnen zwei Wochen muss er eine Geldbuße von 1.000 Euro bezahlen, dann wird das Verfahren eingestellt, informierte das Landesgericht Linz auf APA-Anfrage. Der ursprünglich für Freitag nächster Woche angesetzte Prozess wurde abberaumt.

Die aus Lindenholz gefertigte Marienstatue stammt von der gebürtigen Tirolerin Esther Strauß, die die Figur mit der Bildhauerin Theresa Limberger und Restauratorin Klara Kohler schuf. Sie war Teil des Projektes "DonnaStage", das sich anlässlich des 100-jährigen Weihejubiläums des Mariendoms mit Fragen rund um Frauenrollen auseinandergesetzt hat. Die im Sommer des Vorjahres ausgestellte Skulptur mit dem Titel "crowning" hatte von Anfang an polarisiert.

Der beschuldigte 31-Jährige soll in sozialen Medien viermal den Vandalenakt Unbekannter als "Heldentat" und den Täter u.a. als "Helden von Linz" oder "tapferen Katholiken", der dem Treiben im Linzer Dom einen Riegel vorschiebe, gefeiert haben. Deswegen hätte er sich wegen Gutheißens einer mit Strafe bedrohten Handlung bzw. Aufforderung zu einer solchen vor Gericht verantworten müssen, der Strafrahmen dafür beträgt bis zu zwei Jahre Haft. Die Richterin bot dem Mann aber eine Diversion an, die Staatsanwaltschaft war einverstanden. Damit muss er nun noch die Geldbuße bezahlen, um einer möglichen Verurteilung zu entgehen.

Zusammenfassung
  • Ein 31-Jähriger, der einen Vandalenakt an einer Marienstatue im Linzer Dom auf Social Media lobte, muss eine Geldbuße von 1.000 Euro zahlen, um das Verfahren gegen ihn abzuwenden.
  • Die Marienstatue, die von Esther Strauß und ihrem Team geschaffen wurde, war Teil des Projekts 'DonnaStage' und polarisierte von Anfang an.
  • Der Mann hätte sich wegen Gutheißens einer strafbaren Handlung vor Gericht verantworten müssen, was bis zu zwei Jahre Haft hätte bedeuten können, jedoch wurde eine Diversion vereinbart.