APA/GEORG HOCHMUTH

Österreichische Polizisten begleiten ÖFB-Elf zur EURO

Innenminister Karner gab am Montag ein Update zu den Sicherheitsvorkehrungen rund um die EURO 2024 in Deutschland. Bei Großveranstaltungen gebe es immer eine erhöhte Gefährdungslage, auch was mögliche Terroranschläge betrifft. Bei den Spielern gibt es hingegen verletzungsbedingt noch "einige Fragezeichen", so der ÖFB.

Die Fußball Europameisterschaft im Nachbarland werde nicht nur ein sportliches Großereignis, sondern auch aus sicherheitstechnischer Sicht eine Herausforderung, so Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag - rund ein Monat vor Beginn des Turniers. 

Der 7. Oktober des vergangenen Jahres, als die islamistische Terrororganisation Hamas unter anderem ein Festival Israel angriff, habe gezeigt, dass Großveranstaltungen immer eine erhöhte Gefährdungslage aufweisen würden. Aber auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe die internationale Sicherheitslage verändert, so Karner. 

80 Fan-Zonen - auch Drohnen-Angriffe im Blick

Daher werden auch die österreichischen Behörden rund um die EURO 2024 Sicherheitsvorkehrungen treffen - vor allem beim Public Viewing. Dazu sei die Task-Force EURO 2024 gegründet worden.

80 solcher Eventlocations für Public Viewing seien bereits angemeldet worden - es werden aber noch mehr erwartet.

Bei den größeren Fan-Zonen werde es Sicherheitskonzepte geben, die auch etwaige Drohnen-Angriffe berücksichtigen werden. Es werde sichtbare Polizeipräsenz vor Ort, aber auch verdeckte Ermittlungen geben - und enge Zusammenarbeit mit den Veranstaltern. Details nannte der Minister noch nicht. 

Reiseaufkommen durch Österreich

Man rechnet auch mit einem erhöhten Reiseaufkommen durch Österreich - die Polizei werde entsprechende Begleitung und Kontrollen durchführen. Deutschland hat bereits angekündigt, um die EM umfassende Grenzkontrollen durchführen zu wollen. Karner betonte den Austausch mit seiner deutschen Amtskollegin Nancy Faeser (SPD). 

Für die Sicherheit vor Ort seien vor allem die deutschen Behörden zuständig, für die Kooperation zwischen den Sportlern des ÖFB, den Fans und den deutschen Behörden würden aber auch 25 Polizist:innen aus Österreich mit nach Deutschland fahren. Dabei seien auch sogenannte szenekundige Beamt:innen, die die Fans beobachten werden.

In Österreich halte man Sprengstoffhunde bereit, die man bei Bedarf ins Nachbarland schicken könne, so Karner.

"Fragezeichen" beim Kader

ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer und Sportdirektor Peter Schöttel bedankten sich beim Innenministerium für die Zusammenarbeit und betonten, dass sie sich sicher fühlen würden - und sich so aufs Sportliche konzentrieren könnten. 

Mitterdorfer legte Fans nahe, sich bei Reisen nach Deutschland beim Außenministerium zu registrieren, damit man im Ernstfall wisse, wer in in Deutschland aufhältig sei. 

Schöttel meinte, dass man im Schlosshotel in Berlin exklusiv untergebracht sei und kurze Wege habe - außer zum Eröffnungsspiel nach Düsseldorf. Es werde auch öffentliche Trainings in Berlin geben.

Beim Kader habe man verletzungsbedingt noch einige "Fragezeichen", meinte er. Er sei aber zuversichtlich, dass man am 7. Juni "qualitativ hochwertigen Kader" präsentieren könne. Die ÖFB-Funktionäre berichteten von motivierten Spielern und einem Wettbewerb, wer nun unter den elf Fixstartern sein werde. 

Stürmer Sasa Kalajdzic und Mittelfeldmotor Xaver Schlager fallen nach Kreuzbandrissen fix für das Turnier aus, Kapitän David Alaba und Einsertormann Alexander Schlager sind nach Knieverletzungen sehr fraglich. 

Bis zu 20.000 Fans pro Spiel

Die beiden Innenverteidiger Maximilian Wöber und Philipp Lienhart fehlen seit einigen Wochen angeschlagen, eine Rückkehr ist noch nicht in Sicht. Manprit Sarkaria und Kevin Danso stehen hingegen unmittelbar vor ihren Comebacks und sollten bei der EM wieder voll fit sein.

Bis zu 20.000 Fans bei jedem der drei Gruppenspiele des ÖFB-Nationalteams gegen Frankreich in Düsseldorf (17. Juni) sowie Polen (21. Juni) und den Niederlanden (25. Juni) in Berlin werden erwartet. 

Analyse: Österreich in der "Todesgruppe"

ribbon Zusammenfassung
  • Innenminister Karner gab am Montag ein Update zu den Sicherheitsvorkehrungen rund um die EURO 2024 in Deutschland.
  • Bei Großveranstaltungen gebe es immer eine erhöhte Gefährdungslage, auch was mögliche Terroranschläge betrifft.
  • Das gelte auch für die rund 80 bisher angemeldeten Public Viewings in Österreich.
  • 25 Polizist:innen begleiten die Mannschaft nach Deutschland.
  • Bei den Spielern gibt es hingegen verletzungsbedingt noch "einige Fragezeichen", so der ÖFB.