Knaus: "Flüchtlinge sind keine Postpakete"
"Flüchtlinge sind keine Postpakete, die man irgendwo hinschickt", sagt Migrationsforscher Gerald Knaus im Newsroom LIVE. Durch den Ukraine-Krieg sei eine große Menge Menschen in kürzester Zeit vertrieben worden. "Die Menschen sind zu viele, um sie nach Quote zu verteilen", meint Knaus. Stattdessen müsse man auf freiwilliger Basis anbieten, Flüchtlinge in andere EU-Länder zu bringen.
PULS 24 Reporterin Josephine Roek berichtet aus Chișinău in der Republik Moldau.
In der Republik Moldau etwa sind "pro Kopf die höchste Zahl an ukrainischen Flüchtlingen". Österreich habe als eines der ersten EU-Länder angeboten, Ukrainer aufzunehmen und wurde damit zum "Schlüsselspieler. Darauf kann man aufbauen", sagt der Migrationsforscher im Interview.
"Militärische Siege" als Wendepunkt
Als "Wendepunkt" in der Flüchtlingsdynamik bezeichnet Knaus die "militärischen Siege der Ukraine". Diese hätten viele vertriebene Ukraine dazu motiviert, wieder in ihre Heimat zurückzukehren und "nach dem Rechten zu sehen". Einige würden sich trotzdem die Option offenlassen wieder zu fliehen, sollte sich die Lage wieder zuspitzen, erklärt er im Interview.
Zusammenfassung
- Derzeit würden viele Ukrainer wieder in ihre Heimat zurückkehren, meint Gerald Knaus im Newsroom LIVE.
- Laut dem Migrationsforscher seien die ukrainischen Siege in Kiew und Charkiw ausschlaggebend dafür.
- Eine Umverteilung der Flüchtlinge, die sich derzeit noch im Ausland befinden, müsse auf freiwilliger Basis passieren.