Klimaproteste Letzte GenerationLetzte Generation

Klimaaktivisten blockierten Straßen zu Schulbeginn

Am ersten Schultag in Ostösterreich haben Aktivisten der "Letzten Generation" eine neue Protestwelle gestartet und in fünf Städten den Frühverkehr blockiert.

Klimaaktivisten der "Letzten Generation Österreich" haben pünktlich zum Schulbeginn am Montag den Frühverkehr wieder teilweise lahmgelegt. Unter dem Motto "Septemberprotestwelle in 5 Städten" wollen sie gegen die Fehltage und verweigerten Hausaufgaben im Klimaschutz protestieren.

In Wien wurde am Kärntner Ring, Höhe Schwarzenbergplatz, und in Graz der Dietrichsteinplatz versperrt. In Klagenfurt stellten sich Demonstranten auf die Villacherstraße, in Innsbruck marschierten Menschen auf der Innstraße. In Wels wurde zum ersten Mal protestiert.

Wiener Ring blockiert

Betroffen waren in Wien zunächst der Schwarzbergplatz und die Innsbrucker Innstraße. Umfangreiche Staus waren die Folge.

Etwa eine halbe Stunde nach Beginn - gegen 8 Uhr - ließ die Wiener Polizei jedoch wissen, dass die Versammlung aufgelöst wurde und der Ring wieder frei befahrbar ist. 

Gegen Verbau von Streuobstwiese

Auch in Innsbruck wurde der Verkehr blockiert. Dort marschierten circa 15 Personen auf der Innstraße in Richtung Westen, hieß es von der Polizei gegenüber der APA. Die Klimaaktivisten "Letzte Generation" protestierten dort gegen den Verbau einer Streuobstwiese, wie sie auf Twitter schreiben. 

"Einerseits stünden in IBK 3000 Wohnungen leer, andererseits werde immer mehr zubetoniert", twittern die Aktivisten. Man fordere auch auf, den Klimarat zu hören, der den Stopp der Bodenversiegelung fordert. 

Laut ÖAMTC würden sich die Verzögerungen auf einen Kilometer beschränken. Es werde allerdings Anzeigen geben, kündigte ein Polizeisprecher an. Nach einer dreiviertel Stunde wurde die Aktion von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Innsbruck bei der Innbrücke selbstständig aufgelöst. 

Erste Aktion in Wels

Im oberösterreichischen Wels versammelten sich Demonstrantinnen und Demonstranten an der Innviertler Straße (B137) und an der Wiener Straße (B1) stadteinwärts. Ab 7.45 Uhr klebten laut Polizei sechs Menschen auf der Osttangente Fahrtrichtung Norden und fünf auf der Hans-Sachs-Straße stadteinwärts. Der ÖAMTC berichtete rund eine halbe Stunde später von zwei Kilometer Stau stadteinwärts bis zurück auf die Wiener Straße (B1) und rund einen Kilometer auf der Osttangente.

Regierung kommt Aufgaben nicht nach

Die Aktivistinnen und Aktivisten stellten sich in den fünf Städten "dem fossilen Wahnsinn in den Weg", damit sich die Regierung, "endlich ernsthaft für die Zukunft von Schülerinnen und Schüler und uns allen einsetzt", erklärte Sprecherin Marina Hagen-Canaval in einer Aussendung.

"Seit über 950 Tagen rase Österreich ohne Klimaschutzgesetz auf einen Abgrund zu, weil die Regierungen ihrer Aufgabe laut Umweltverfassungsgesetz, uns alle zu schützen, nicht nachkomme. Bei Schülerinnen und Schülern würden 950 Fehltage mit Sicherheit zu Schulverweisen führen", sagte die Sprecherin angesichts des Schulbeginns in mehreren Bundesländern.

Sportler schließen sich Protesten an

Mit den Klimaaktivisten solidarisch zeigten sich auch 30 österreichische Sportlerinnen und Sportler, die sich wie bereits Vertreter aus der Wissenschaft, den Universitäten, der Medizin, dem Kabarett, der Architektur sowie Kunst und Kultur hinter die Aktionen stellten, und starteten eine Petition. Die Unterstützer - darunter etwa Skifahrer Julian Schütter, die Fußballer Michael Novak und Matthäus Taferner sowie Segler David Hussl - kritisierten, dass sich Politikerinnen und Politiker über die Legitimität von Protestformen streiten, anstatt wirkungsvolle Schutzmaßnahmen umzusetzen, was der effizienteste Weg wäre, diese Proteste zu beenden.

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  • Am ersten Schultag in Ostösterreich haben Aktivisten der "Letzten Generation" eine neue Protestwelle gestartet und in fünf Städten den Frühverkehr blockiert.