In Australien gestrandeter Kaiserpinguin wieder frei
Gus war vor drei Wochen plötzlich zur Verwunderung der Badegäste an einen Strand nahe dem Ort Denmark im Westen von Down Under gewatschelt, 3.400 Kilometer von seiner Heimat entfernt.
Die Anlandung des Tieres am Ocean Beach, 400 Kilometer südlich von Perth, galt als kleine Sensation: Nie zuvor war ein Exemplar dieser Spezies, die eigentlich nur tief in der Region des Südpolarmeers lebt, so weit nördlich gesichtet worden.
Gus erholte sich fern von seiner Heimat
Der Kaiserpinguin wirkte fern der Heimat dann auch ziemlich verloren: Augenzeugen zufolge versuchte er sogar, auf seinem Bauch zu rutschen, weil er wohl dachte, es handle sich um Schnee. Stattdessen landete er aber mit dem Gesicht in Sand.
Kaiserpinguine sind die größte Art aus der Familie der flugunfähigen Seevögel. Ausgewachsene Männchen können bis zu 1,40 Meter groß werden und 40 Kilogramm wiegen.
Gus war aber geschwächt, und mit nur 23 Kilo auch etwas unterernährt. Deshalb musste er von Vogelpflegerin Carol Biddulph zunächst in ihrem speziellen Pinguingehege aufgepäppelt werden. Dort erholte er sich gut und nahm 3,5 Kilo zu.
Muss seinen Weg zurück in Richtung Süden finden
"Sein Gefieder war wunderschön und sehr wasserdicht, und wir haben die Salzdrüse zum Pumpen gebracht", zitierte der Sender ABC Biddulph. Pinguine haben in der Stirnregion spezielle Salzdrüsen, die das überschüssige Salz aus dem Körper transportieren.
Aber wie war Gus überhaupt nach Down Under gelangt? Forschern zufolge folgte er vermutlich einer Strömung aus der Antarktis nach Norden, geradewegs nach Australien. Die Tiere neigen dazu, bei der Nahrungssuche bestimmten Strömungen zu folgen, in denen das Angebot besonders groß ist.
Nun bleibt zu hoffen, dass er auch den Weg zurück in Richtung Süden findet.
Seine Pflegerin, die bei seiner Freilassung mit an Bord war, ist optimistisch: Gus habe noch einmal zum Boot hochgeschaut und seine Retter angesehen, dann sei er in den Wellen verschwunden, erzählte sie. "Es war ein großartiges Gefühl. Dieser Vogel hat Lebenswillen." Sie habe volles Vertrauen, dass Gus den Weg nach Hause findet, betonte Biddulph und fügte hinzu: "Er hat es ja auch hierhergeschafft."
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Zusammenfassung
- Ein Kaiserpinguin namens Gus wurde nach 3.400 Kilometern von seiner antarktischen Heimat entfernt an einem Strand in Australien gesichtet und nach tierärztlichen Untersuchungen wieder freigelassen.
- Gus war unterernährt bei seiner Ankunft und wog nur 23 Kilogramm, nahm aber während seiner Pflege 3,5 Kilogramm zu.
- Forschern zufolge könnte Gus einer Strömung gefolgt sein, die ihn nach Australien führte, und seine Pflegerin ist optimistisch, dass er den Weg zurück nach Süden findet.