Hurrikan "Fiona" wütet in Puerto Rico
"Fiona" erreichte die Südwestküste Puerto Ricos in der Nähe von Punta Tocón mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern. Der Wirbelsturm hatte über dem Atlantik an Kraft gewonnen und war auf dem Weg nach Puerto Rico zu einem Hurrikan hochgestuft worden.
"Fiona" hatte zuvor bereits zu einem kompletten Stromausfall auf der Karibikinsel geführt. "Das Stromnetz ist aufgrund der Auswirkungen des Hurrikans derzeit außer Betrieb", schrieb Gouverneur Pierluisi in sozialen Netzwerken. Nach Angaben des Stromanbieters Luma Energy könnte die Wiederherstellung der Stromversorgung mehrere Tage dauern. Schon vor dem Sturm war in Puerto Rico der Strom immer wieder ausgefallen, was auch zu Demonstrationen führte. Unzuverlässige Stromversorgung ist seit langem ein Problem in dem US-Außengebiet.
Das Hurrikanzentrum warnte für das US-Außengebiet Puerto Rico und die Dominikanische Republik vor sintflutartigen Regenfällen und Schlammlawinen. "Diese Niederschlagsmengen werden in Puerto Rico und Teilen der östlichen Dominikanischen Republik zu lebensbedrohlichen Sturzfluten und Überschwemmungen in den Städten sowie zu Schlammlawinen und Erdrutschen in höher gelegenen Gebieten führen."
Von "Fiona" sind auch die 3x3 Basketballer des "Team Vienna" betroffen. Der Burgenländer Filip Krämer, der Oberösterreicher Matthias Linortner, der serbische Spielertrainer Stefan Stojacic sowie der US-amerikanische Neuzugang Quincy Diggs, der in Österreich für die Oberwart Gunners gespielt hat, nahmen am Wochenende an einem Turnier in San Juan teil, das witterungsbedingt abgebrochen wurde. Auf ihrem Instagram-Kanal ließen die Sportler wissen, dass bei ihnen alles in Ordnung sei. Sie seien in den Hotelzimmern und sicher. Krämer teilte der APA mit, dass "alles ok hier" sei. "Der Sturm ist uns umgangen."
"Wir befinden uns derzeit noch im Hotel", das in Massivbauweise errichtet sei, berichtete Linortner am Nachmittag. "Seit dem Turnierabbruch am Samstag haben wir hier auf weitere Informationen gewartet", um 17.00 Uhr Ortszeit hätten alle Geschäfte und Lokale, "inklusive des Shopping Centers, in dem unser Court aufgestellt war", zusperren müssen. Die letzten vier Gruppenspiele des Turniers hätten daher nicht mehr ausgetragen werden können.
"Es geht allen von uns bestens", so der 25-Jährige aus Altmünster (Bezirk Gmunden). "Die Stromversorgung ist in unserem Teil der Insel - zumindest in unserem Hotel - abgesehen von kleinen Unterbrechungen durchgehend aufrecht gewesen. Vom Auge des Sturms, das meines Wissens nach eher im Süden der Insel wütet, während wir im Norden einquartiert sind, sind wir definitiv ein gutes Stück weit entfernt." Abgesehen vom anhaltenden Regen und Windböen, wie man sie an einem sehr stürmischen Tag auch in Österreich erleben könnte, "hat der Sturm bei uns nicht weiter gewütet", so der am Traunsee aufgewachsene Sportler.
Der Rückflug des Teams war laut Linortner "für heute, 13.30 Uhr Ortszeit, angesetzt". Er sei "unseres Wissens nach nicht gestrichen worden. Eventuell müssen wir den Sturm aber umfliegen, zumal er sich nach Nordwesten bewegt und wir via New York nach Europe zurückkehren werden", teilte der Oberösterreicher aus San Juan mit, wo am Montag "praktisch kein Wind mehr" geherrscht habe.
Puerto Rico, eine Insel mit gut drei Millionen Einwohnern, ist während der Hurrikan-Saison oft Stürmen ausgesetzt. Besonders der Hurrikan "Maria" beschädigte im September 2017 die Insel schwer. Rund 3.000 Menschen kamen ums Leben. Die Hurrikan-Saison im Atlantik dauert von Juni bis November.
Zusammenfassung
- Der Hurrikan "Fiona" ist in Puerto Rico auf Land getroffen und hat starken Regen sowie "katastrophale" Überschwemmungen in weiten Teilen der Karibikinsel ausgelöst, so das US-Hurrikanzentrum.
- Auf Fotos in sozialen Netzwerken waren umgestürzte Bäume, Überschwemmungen und Rettungsaktionen zu sehen.
- Von "Fiona" sind auch die 3x3 Basketballer des "Team Vienna" betroffen.
- Besonders der Hurrikan "Maria" beschädigte im September 2017 die Insel schwer.