Hochwasser: Erste Evakuierungen im Kamptal in NÖ

Hochwasser-Gefahr: In Hadersdorf am Kamp und Gars müssen erste Bewohner ihre Häuser verlassen. Generell spitzt sich die Lage gerade vor allem in Niederösterreich zu.

Wegen anhaltenden Starkregens in Niederösterreich sind die Pegel einiger Flüsse schon gefährlich gestiegen. Der Kamp ist schon an mehreren Stellen über die Ufer getreten, auch weil noch Wasser aus den abgelassenen Stauseen abfließt. 

In einigen Gemeinden wurden die Menschen schon aufgefordert, Häuser zu verlassen bzw. wichtige Gegenstände zu holen.

 

Hochwasser im Kamptal: "Mehr als Abwarten bleibt den meisten nicht"

So etwa in Hadersdorf am Kamp, wie PULS 24 Chefreporterin Magdalena Punz von vor Ort berichtet. Die Polizei bzw. die Gemeinde würde derzeit die betroffenen Häuser aufsuchen und mitteilen, dass die wichtigsten Sachen gepackt werden müssen. Betroffen sind derweil Häuser direkt am Fluss - es handelt sich vor allem um Zweitwohnsitze bzw. Schrebergarten-Siedlungen, die im Sommer bewohnt werden

Hadersdorf am KampMagdalena Punz / PULS 24

Hadersdorf am Kamp

In Zöbing bereitet sich die Feuerwehr ebenfalls vor: Mehrere tausend Sandsäcke werden befüllt. Die Feuerwehr kann diese dann an betroffene Haushalte verteilen. Die Pegel steigen, noch ist der Kamp hier aber in seinem Bett.

Weitere Evakuierungen sollen folgen

In den letzten sechs Stunden (Stand 20 Uhr) sind in Niederösterreich laut Landesfeuerwehrverband 220 Feuerwehren mit 460 Fahrzeugen zu 312 Einsätzen ausgerückt. Der Schwerpunkt liege derzeit am Kamp, bestätigte man gegenüber PULS 24. Erste Häuser direkt am Fluss würden evakuiert werden, so auch in Gars. Am Samstag und Sonntag werden weitere folgen. 

Feuerwehr Zöbing: Vorbereitungen laufen

"Die Lage hat sich verschärft!"

In Niederösterreich haben sich die Prognosen für die erwarteten Regenmengen erhöht. "Die Lage hat sich verschärft! Wir rechnen mittlerweile mit bis zu 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und orkanartigen Windböen", sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) nach einer Lagebesprechung am Freitag in Tulln.

"Hoffen das Beste für alle in Österreich"

Im Zuge der Vorbereitungen werden u.a. mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut, Sandsäcke gefüllt und Retentionsräume geschaffen. Zum Beispiel werde durch die EVN am Kamp Wasser abgelassen und Pufferspeicher geschaffen. Der Hochwasserschutz sei seit 2002 massiv ausgebaut worden, hielt Pernkopf laut Aussendung fest: "Das bedeutet Schutz und Vermeidung von Schäden, aber es ist höchste Vorsicht geboten aufgrund dieser Wetterlage."

Unwetter in Kamp: Angst vor Überflutungen

Aufgrund von anhaltenden Niederschlägen und Sturm rückten Feuerwehren am Freitag in mehreren Bezirken aus, um beispielsweise Auspumparbeiten durchzuführen oder umgestürzte Bäume zu entfernen. Die Helfer seien weiterhin in Alarmbereitschaft, betonte Sprecher Klaus Stebal vom Landeskommando.

Fotos vom Aufbau des Hochwasserschutzes in Dürnstein:

Erwartet wird die Niederschlagsspitze für den Samstag, Sturm soll hinzukommen. Auch Städte und Gemeinden rüsten sich. In St. Pölten wurden Kaiserwald, Hammerpark und Sparkassenpark gesperrt. Bei Sturm gelte im Viehofner und Ratzersdorfer Seengebiet ein Betretungsverbot.

In Scheibbs werden alle Parkplätze entlang der Erlauf gesperrt. 

Pressekonferenz zur Unwetterlage in Niederösterreich

ribbon Zusammenfassung
  • Hochwasser-Gefahr: In Hadersdorf am Kamp müssen erste Bewohner ihre Häuser verlassen.
  • So etwa in Hadersdorf am Kamp, wie PULS 24 Chefreporterin Magdalena Punz von vor Ort berichtet.
  • Betroffen sind derweil Häuser direkt am Fluss - es handelt sich vor allem um Zweitwohnsitze, die im Sommer bewohnt werden. 
  • Generell spitzt sich die Lage gerade vor allem in Niederösterreich zu.