Heuer starben schon 78 Motorradfahrende im Straßenverkehr
Die Daten, die auf Statistiken des Innenministeriums und Aufzeichnungen des ÖAMTC basieren, zeigten, dass sich die meisten tödlichen Unfälle aufgrund von Eigenverschulden ereigneten: Bei rund vier von fünf Unglücken seien die Lenkenden die Hauptverursacher gewesen. "Die häufigsten Ursachen waren nicht angepasste Geschwindigkeit, missglückte Überholmanöver oder Vorrangverletzungen", sagte ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé.
Neben 36 Prozent Alleinunfällen stehen 39 Prozent Unfälle im Begegnungsverkehr, wie Frontalkollisionen, bei denen fast alle selbst verschuldet gewesen seien. Speziell in Kreuzungssituationen komme es allerdings auch immer wieder vor, dass Motorradfahrende von ein- und abbiegenden Kfz-Lenkern übersehen werden.
Während die Zahl der Motorradunfälle an Kreuzungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten um ein Fünftel zurückgegangen ist, sei die Zahl der Alleinunfälle um 40 Prozent und die Zahl der Unfälle im Richtungsverkehr - etwa beim Überholen - um mehr als die Hälfte gestiegen, berichtete der ÖAMTC auf Basis von Daten der Statistik Austria weiters. Besonders gefährdet seien Bikerinnen und Biker nach einem Wiedereinstieg und solche mit wenig Routine.
Im langjährigen Vergleich sei die Zahl der getöteten Motorradfahrenden aber leicht rückläufig: Im Jahr 2000 verunglückten 112 Menschen mit dem Motorrad tödlich - das war der höchste Wert der vergangenen 30 Jahre -, im vergangenen Jahr waren es 82. Gleichzeitig stieg allerdings der Anteil der getöteten Motorradfahrenden an allen Verkehrstoten im selben Zeitraum stark - von sieben Prozent im Jahr 1995 auf über 20 Prozent im Vorjahr. Heuer verunglückte bisher mehr als jeder bzw. jede vierte Getötete mit einem Motorrad.
Die Entwicklungen lassen sich laut ÖAMTC zum Teil mit dem wachsenden Motorradbestand erklären. Es seien aber auch mehr Aufklärung, Fahrsicherheitstrainings, Überwachung sowie eine sichere Infrastruktur notwendig.
Zusammenfassung
- Bis zum 3. November 2024 starben 78 Motorradfahrende im Straßenverkehr, was einem Anteil von 25 Prozent an allen Verkehrstoten entspricht, verglichen mit 20 Prozent im Vorjahr.
- Die meisten tödlichen Unfälle wurden durch Eigenverschulden verursacht, insbesondere durch nicht angepasste Geschwindigkeit, missglückte Überholmanöver und Vorrangverletzungen.
- Trotz eines leichten Rückgangs der getöteten Motorradfahrenden im langjährigen Vergleich ist ihr Anteil an allen Verkehrstoten stark gestiegen, was unter anderem auf den wachsenden Motorradbestand zurückzuführen ist.