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Heftige Unwetter in Salzburg: Sturzfluten und Evakuierungen

Nach anhaltenden Regenfällen rüsteten sich auch die Salzburger Feuerwehren am Montag für Hochwasser. Im Pinzgau und im Pongau wurden etliche Straßen gesperrt, unter anderem die Bundesstraße in Gastein. Zugstrecken sind unterbrochen, es gab auch Evakuierungen.

Wie in weiten Teilen Österreichs hält auch in Salzburg der Starkregen weiter an. Die Lage im Süden des Landes spitzte sich am Montag dabei etwas zu. Zu Mittag standen die Helfer von acht Feuerwehren an insgesamt 49 Stellen im Einsatz, sagte der Pinzgauer Bezirksfeuerwehrkommandant Klaus Portenkirchner zur APA.

Besonders bedrohlich war die Lage im Pongau und besonders im Gasteinertal. Die Gefahr besteht, dass die Gasteiner Ache und andere Bäche großflächig über die Ufer treten. Auch schwere Schäden seien dann möglich, berichtete der Hydrografische Dienst des Landes am Montagabend.

Gesperrte Straßen

Laut dem Pongauer Bezirkshauptmann Harald Wimmer gab es die größten Probleme im Bezirk vor allem im Gasteinertal und in Großarl. "Die Verbindung ins Großarltal ist derzeit gesperrt, ebenso wie die Bundesstraße zwischen Dorfgastein und Bad Hofgastein."

Aufgrund der Hochwassersituation war am frühen Abend die B 311 zwischen Schwarzach und Lend für den gesamten Verkehr gesperrt. Auch die ÖBB-Tauernstrecke zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein ist unterbrochen, genauso wie die Westbahnstrecke im Pinzgau.

Evakuierung in Bad Gastein

Besonders dramatische Bilder kommen aus Bad Gastein: Der weltberühmte Wasserfall wurde am Montag zu einer braunen Sturzflut. 

Promenaden und Brücken mussten gesperrt werden, so Bürgermeistermeister Gerhard Steinbauer gegenüber der "Salzburger Nachrichten". "Stellenweise kam es zu Überschwemmungen. Ein Haus musste evakuiert werden."

Zwei Häuser evakuiert

Auch wenn sich die Situation im Pinzgau etwas entspannt hat, mussten am Nachmittag im Neukirchner Ortsteil Sulzau drei Personen vorsorglich von der Freiwilligen Feuerwehr Mittersill mit der Drehleiter aus zwei Häusern evakuiert werden, da der Gang über die Brücke zu gefährlich gewesen wäre. Laut Informationen des Landes wurden am Nachmittag rund 60 Jugendliche vorsorglich von einem Jugendlager aus Niedernsill nach Saalfelden gebracht.

Am späten Montagnachmittag wurde in der Stadt Salzburg des Hochwasserschutzes entlang der Salzachufer vorsichtshalber aufgebaut.

Frühere Unwetter-Schäden

Neben dem Oberpinzgau gab es auch aus dem Raurisertal Schadensmeldungen, dort ist die Rauriser Ache in der Ortschaft Bucheben über die Ufer getreten, so Portenkirchner. Diese Stelle sei bereits "vorbelastet" gewesen, weil hier schon am 15. August ein Unwetter Schäden angerichtet habe.

Laut Landesfeuerwehrkommando hat sich das Geschehen inzwischen etwas weiter salzachabwärts in den Pongau verlagert. Dort führte unter anderem die Gasteiner Ache im Bereich des Wasserfalls im Zentrum des Kurortes so viel Wasser, dass eine Sperre der Brücke überlegt wurde.

Retentionsflächen füllen sich

Der Hydrografische Dienst erwartet für den Oberpinzgau noch einen Anstieg der Pegel bis knapp unterhalb der Alarmgrenze 1. Die Retentionsflächen beginnen sich langsam zu füllen, sie seien aber auch dafür ausgelegt, sodass keine kritischen Entwicklungen zu erwarten seien. Außerdem dürften diese Flächen nur sehr kurz unter Wasser stehen.

Die Experten gehen davon aus, dass die Pegel-Höchststände bereits zu Mittag erreicht wurden und noch bis zum Abend anhalten. Immer wiederkehrende Niederschlagspausen würden aber allmählich für Entspannung sorgen. Das Ereignis wird inzwischen als zehnjährliches Hochwasser klassifiziert.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach anhaltenden Regenfällen rüstete sich auch die Salzburger Feuerwehr am Montag für Hochwasser.
  • Im Pinzgau und im Pongau wurden etliche Straßen gesperrt. Zugstrecken sind unterbrochen, es gab auch Evakuierungen.