Gutachter fürchtet Wiederholungsgefahr bei Horrorhaus-Täter
Wilfried W. hat in dem Haus im Osten Nordrhein-Westfalens mit seiner ebenfalls verurteilten Ex-Frau über Jahre mehrere Frauen gequält. Zwei der Opfer aus Niedersachsen starben völlig ausgezehrt nach monatelangen Misshandlungen. Er war 2018 zu elf Jahren Haft verurteilt worden.
In dem seit Ende August laufenden Prozess müssen die Richter entscheiden, ob der heute 53-Jährige nach Verbüßen seiner Haftstrafe in Sicherungsverwahrung kommt. Dafür muss eine hohe Wahrscheinlichkeit zukünftiger erheblicher Straftaten vorliegen.
Bei seiner Untersuchung habe sich das Bild eines psychopathischen Mannes gezeigt, der oberflächlich charmant und kindlich naiv auftrete, sagte der Forensiker Fuß. "Unter der Oberfläche zeigt sich ein gefühlskalter Mensch", der nicht in der Lage sei, Empathie für seine Opfer oder Reue für die Taten zu zeigen. Stattdessen beharre er selbst darauf, Opfer sadistischer Frauen geworden zu sein - eine Einschätzung, die nicht im Einklang mit den festgestellten Taten zu bringen sei und eine Therapie schwierig mache.
Einen zweiten Gutachter, der Wilfried W. ebenfalls untersucht hatte, hielt die Verteidigung von W. am Mittwoch nach einem Disput für voreingenommen. Sie beantragte, ihn wegen Befangenheit abzulehnen. Außerdem wollen die Anwälte erreichen, dass die Sachverständige aus dem ursprünglichen Verfahren als Zeugin aussagt. Sie war damals zu der Einschätzung gekommen, dass W. Gut und Böse nicht unterscheiden könne. Der Angeklagte war daraufhin 2018 als vermindert schuldfähig eingestuft worden und kam in die Psychiatrie. Ein Gericht hob dies 2020 auf, nachdem Zweifel an seiner eingeschränkten Steuerungsfähigkeit aufgekommen waren. Seither sitzt er im regulären Strafvollzug. Der Prozess wird am kommenden Dienstag fortgesetzt.
Zusammenfassung
- Im Fall des Täters im sogenannten Horrorhaus von Höxter sieht ein Gutachter große Wiederholungsgefahr der schweren Straftaten.
- Wilfried W. hat in dem Haus im Osten Nordrhein-Westfalens mit seiner ebenfalls verurteilten Ex-Frau über Jahre mehrere Frauen gequält.
- "Unter der Oberfläche zeigt sich ein gefühlskalter Mensch", der nicht in der Lage sei, Empathie für seine Opfer oder Reue für die Taten zu zeigen.
- Seither sitzt er im regulären Strafvollzug.