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Gratis-Sonnencreme für Menschen mit Albinismus gefordert

Eine unabhängige UNO-Expertin fordert Gratis-Sonnencreme für von Albinismus betroffene Menschen. Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Störung der Hauptpigmentierung, Betroffene haben weiße Haut und weiße Haare und manchmal rote Augen. Sie sind durch Sonneneinstrahlung besonders gefährdet. Der UNO-Menschenrechtsrat in Genf ernannte Muluka-Anne Miti-Drummond als unabhängige Expertin für Albinismus, sie legte der UNO-Vollversammlung am Donnerstag einen Bericht vor.

"Für Menschen mit Albinismus ist Sonnencreme kein kosmetisches Produkt - es ist ein lebensrettendes medizinisches Produkt", teilte sie mit. Viele Betroffene lebten aber in Armut und könnten sich Sonnenschutz nicht leisten.

Die WHO und die Staaten sollten Sonnenschutzmittel in ihre Listen der unentbehrlichen Arzneimittel aufnehmen. Der Schutz werde mit dem Klimawandel immer wichtiger, weil die UV-Strahlung stärker werde und dies für Menschen mit Albinismus eine besonders große Gefahr sei. Nach ihren Angaben ist das Risiko für Betroffene in Afrika, an Hautkrebs zu sterben, bis zu 1.000-mal höher als bei anderen Menschen.

Miti-Drummond verurteilte zudem grausame Attacken auf Menschen mit Albinismus. Sie würden wegen unhaltbaren Aberglaubens mancherorts verfolgt und auch für Klimakatastrophen verantwortlich gemacht. "Einige Angriffe und Morde zielen darauf ab, Körperteile von Menschen mit Albinismus in Ritualen zu verwenden, in dem falschen Glauben, dass dies das Wetter oder die Ernten verbessert", teilte sie mit. Nach UNO-Angaben ist in Nordamerika und Europa etwa einer von 17.000 bis 20.000 Menschen betroffen, in Tansania in Afrika einer von 1.400 und in bestimmten Bevölkerungsgruppen in Simbabwe einer von 1.000.

ribbon Zusammenfassung
  • "Für Menschen mit Albinismus ist Sonnencreme kein kosmetisches Produkt - es ist ein lebensrettendes medizinisches Produkt", teilte sie mit.
  • Viele Betroffene lebten aber in Armut und könnten sich Sonnenschutz nicht leisten.
  • Nach ihren Angaben ist das Risiko für Betroffene in Afrika, an Hautkrebs zu sterben, bis zu 1.000-mal höher als bei anderen Menschen.