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"Gierflation", "Kanzlermenü", "Blödemie": Wort des Jahres 2023 gesucht

"Inflation" war schon im vergangenen Jahr Österreichs "Wort des Jahres" und steht daher heuer nicht mehr zur Wahl. Gesucht wird daher seit heute, Dienstag, sein Nachfolger.

Die Themen sind dabei durchaus denen des Vorjahres ähnlich. So bewerben sich "Gierflation", "Übergewinnsteuer", "Shrinkflation" und "Mietpreisbremse" um die Nachfolge. Die Abstimmung unter https://oewort.at ist bereits gestartet und bis 4. Dezember möglich.

"Inflation": Wort des Jahres 2022

Die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch hat in Kooperation mit der APA - Austria Presse Agentur wieder eine Liste mit Kandidaten zusammengestellt. Wörter, die den Österreicherinnen und Österreichern seit Ende vergangenen Jahres positiv oder negativ aufgefallen sind, konnten zuvor an die Jury geschickt werden. Gesucht wird der Nachfolger von "Inflation", die 2022 zum "Wort des Jahres" gekürt wurde.

Heuer stehen neben den bereits eingangs erwähnten Begriffen die "Klimakleber", das "Kanzlermenü" (ein McDonalds-Burger, Anm.), die "32-Stunden-Woche", die "Blödemie", der "Bodenfraß" und die "Verwexcelung" (für Probleme mit dem Programm "Excel") zur Wahl.

"Mit de Einmalzahlungen können's scheißen gehen"

Beim "Unwort des Jahres" kandidieren unter anderem der "Aussagenotstand" (unter Bezugnahme auf die Verteidigungsstrategie von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor Gericht), der "Hausverstand" (von der Jury als Gegenbegriff zu notwendigen Maßnahmen in der Klimapolitik gemeint, Anm.), die "Klimaterroristen", die "Lohn-Preis-Spirale", "Normaldenkende", die "Spezialoperation" (wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland genannt werden darf, Anm.), "strategisch notwendiger Unsinn", "technologieoffen", der "Umwidmungsgewinn" und der "Volkskanzler".

Wie beinahe jedes Jahr schaffte es Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf die Kandidatenliste der "Sprüche des Jahres", heuer steht "Bringen Sie Ihre Blase zum Platzen. Denn wir müssen uns nicht liken, um uns zu mögen" zur Wahl.

Favorit dürfte aber eher der Verhandlungsführer der Metallergewerkschafter, Reinhold Binder, sein: "Mit de Einmalzahlungen können's scheißen gehen", meinte er in Richtung Arbeitgeber, ob seiner "situationselastischen Spracheleganz" - wie er seine Wortwahl am vergangenen Sonntag in der ORF-ZiB2 titulierte - verwundert es ein bisschen, warum er nicht bei den "Unsprüchen des Jahres" gelandet ist. Dritter Spruchkandidat ist ÖVP-Politiker Othmar Karas, der forderte: "Wir brauchen eine Politisierung der Politik. Mehr Mut, Ehrlichkeit und Verantwortung."

"Unspruch des Jahres": Nehammer wieder Sieger?

Für den "Unspruch des Jahres" kandidiert erneut Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), heuer mit der Aussage "Wisst ihr, was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist? Sie ist net gsund ... Ein Hamburger bei McDonalds". 2022 siegte er in dieser Kategorie mit "Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt es für euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka!".

NÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) meinte auf die Frage einer jugendlichen Zuwanderin, was Wien ohne die vielen Zuwanderer wäre: "Dann wäre Wien noch Wien", womit er es ebenfalls auf die Shortlist der Unspruch-Kandidaten schaffte. Dritter Unspruch-Kandidat ist die Aussage eines ÖVP-Funktionärs "Die Partei soll mehr Kante für die große Mehrheit der Normaldenkenden zeigen. Leistung, Vernunft und Hausverstand für die breite Mitte sollen ins Zentrum rücken".

"delulu", "side eye", auf lock": Jugendwort des Jahres gesucht

Das "Jugendwort des Jahres" hat traditionell weniger mit den großen Themen des Jahres zu tun. Zur Wahl stehen heuer "auf lock" (kurz für "auf locker"), "Defluencer" (Influencer, deren Stellungnahmen sich gegen andere Influencer richten), "delulu" (abgewandelt von "delusional", bedeutet im Deutschen so viel wie "wahnhaft"), "Goofy" (frei nach Disney; jemand der tollpatschig bis sogar vertrottelt ist), "normale Brakka" (Brakka steht für Hose, normal im Gegensatz zu skinny oder hauteng), "NPC" (Spielerjargon für Non-Playable-Character, auch abwertend für oberflächlich und ohne eigene Meinung wahrgenommene Person), "rizz" (für die Fähigkeit einer Person, flirten zu können und sich verbal charmant auszudrücken) und "side eye" (ein bestimmter Gesichtsausdruck, wobei man jemanden von der Seite aus anschaut; wird eingesetzt, wenn man etwas an der angeschauten Person komisch findet).

ribbon Zusammenfassung
  • "Inflation" war schon im vergangenen Jahr Österreichs "Wort des Jahres" und steht daher heuer nicht mehr zur Wahl. Gesucht wird daher seit heute, Dienstag, sein Nachfolger.
  • Die Themen sind dabei durchaus denen des Vorjahres ähnlich. So bewerben sich "Gierflation", "Übergewinnsteuer", "Shrinkflation" und "Mietpreisbremse" um die Nachfolge.
  • Wie beinahe jedes Jahr schaffte es Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf die Kandidatenliste der "Sprüche des Jahres", heuer steht "Bringen Sie Ihre Blase zum Platzen. Denn wir müssen uns nicht liken, um uns zu mögen" zur Wahl.
  • Favorit dürfte aber eher der Verhandlungsführer der Metallergewerkschafter, Reinhold Binder, sein: "Mit de Einmalzahlungen können's scheißen gehen".
  • Für den "Unspruch des Jahres" kandidiert erneut Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), heuer mit der Aussage "Wisst ihr, was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist? Sie ist net gsund ... Ein Hamburger bei McDonalds".