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Gewessler bei COP28 für Klarheit bei fossilen Energien

Nachdem sich der größte OPEC-Produzent Saudi-Arabien sowie auch Russland gegen das Ende der fossilen Energien auf dem UNO-Klimagipfel ausgesprochen haben, hat Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Sonntag in Dubai erneut darauf insistiert, dass diese Energiequellen im Schlusstext erstmals Erwähnung finden. Das sei "notwendig und wichtig", sagte sie und sprach sich gegen den Fokus auf eine Emissionsreduktion aus.

Die OPEC-Staaten traten dafür ein, dass sich die COP28 doch lieber auf eine solche Emissionsreduktion konzentrieren sollte. Die Ministerin, die von EU-Ratspräsidentschaft beauftragt wurde, die Verhandlungen im Themenbereich Anpassung für die EU zu führen, sah in Saudi-Arabien eine "Sperrspitze" des Widerstands was die Nennung der Fossilen betrifft. Die beiden österreichischen Jugenddelegierten Jasmin Lang und David Jablonski orteten zwei Tage vor dem geplanten Ende der UNO-Klimakonferenz Nervosität bei der fossilen Lobby, das habe unter anderem der gestern publik gewordene OPEC-Brief gegen das Ende von Öl und Gas gezeigt. "Der vollständige Ausstieg ist jedoch weiterhin das Ziel", sagte Jablonski bei der COP in Dubai.

Am Sonntag sahen Beobachter nur wenig Schwung in den Verhandlungen, der Klimaaktivist Mohamed Adow von Powershift Africa sagte, eine "schräge Achse von Freunden fossiler Brennstoffe" blockiere zurzeit schnelle Fortschritte: Saudi-Arabien, Russland und China, aber auch die USA. US-Präsident Joe Biden behaupte zwar, ein Vorreiter im Klimaschutz zu sein. Aber die USA blieben "im Schatten", wenn es um ein Datum für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gehe.

Die Argumentation, dass nur die Emissionen böse seien, nicht aber die Quellen, bringe keine Klarheit, denn "es sind die fossilen Energien, die den Planeten aufheizen", sagte Gewessler. Laut ihr enthalte der aktuelle Text vier Optionen zu den fossilen Energien, die sowohl "Chancen", wie auch "viel Gefahr" bedeuten können - letzteres hieße, dass sie gar keine Erwähnung finden könnten.

Positiv bewertete Gewessler indes die Entscheidung von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sich der von den Niederlanden ausgerufener internationalen Koalition zum Abbau der Subventionen für fossile Brennstoffe anzuschließen. Sie umfasste zum Auftakt zwölf Nationen. Der erste Schritt sei hier einmal einen kompletten Überblick über das Ausmaß dieser Subventionen zu machen, um dann Handlungsableitungen treffen zu können.

Was zwei Tage vor dem offiziellen Ende der UNO-Klimakonferenz auffalle, sei die starke Involvierung der COP-Präsidentschaft in die Verhandlungen. Sie soll am Montag ein neues Textpaket erhalten, das dann alle Punkte wie die globale Bestandsaufnahme ("global stocktake") oder die Klimafinanzierung enthalten soll. Für die Vereinigten Arabischen Emirate sei dies ein Moment der Wahrheit, hieß es vom WWF. Denn der COP-Präsident Sultan Al Jaber habe wiederholt betont, dass er auf dieser Klimakonferenz ein ambitioniertes Ergebnis erzielen wolle: "Jetzt trägt er die Verantwortung dafür, dass sein Land Teil der Lösung ist und einen ambitionierten Text vorlegt", sagte WWF Klimasprecher Thomas Zehetner .

Der Gastgeber rief die Staaten dazu auf, das Treffen zu einem Erfolg zu führen. "Die Welt ist hungrig, die Welt wartet verzweifelt auf gute Nachrichten", sagte der Konferenzpräsident der Vereinigten Arabischen Emirate Al Jaber. Man habe die Chance, Vertrauen in die internationale Zusammenarbeit wieder herzustellen.

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  • Die OPEC-Staaten traten dafür ein, dass sich die COP28 doch lieber auf eine solche Emissionsreduktion konzentrieren sollte.