Lästige Gelsen: Wie man sich schützen kann

Sitzt man am Abend draußen, hat man das Gefühl, es gebe derzeit eine Gelsenplage. Warum die lästigen Stechmücken plötzlich vermehrt in der Stadt sind und wie man sich am besten schützen kann - das erklärt der Ökologe und Gelsenforscher Bernhard Seidel.

In der Stadt, so zum Beispiel in Wien, haben Gelsen nichts verloren, meint Ökologe und Gelsenforscher Bernhard Seidel im PULS 24 Interview.

Oft werden die Stechmücken aber aus den Gebieten, wo sie massenhaft entstehen, "passiv mit dem Wind verfrachtet". Da wo der Wind sich beruhigt, da werden sie abgelagert, so zum Beispiel die Westflanke des Wiener Walds, aber auch die unmittelbare Stadt, erklärt Gelsenforscher Seidel.

Wann flacht die Gelsenplage ab?

Außerdem gebe es "spezielle Lebensformtypen von Stechmücken", die die Überschwemmungen zur "explosionsartigen Massenvermehrung nützen". Gelsen gebe es immer, nur in anderen Formen, die nicht lästig sind: Als Larven zum Beispiel. Komme es dann aber zu Überschwemmungen, gebe es diese Massenentwicklung.

Die Plage der Überschwemmungsgelsen flache aber nach zwei bis drei Wochen ab - der "Spuk" gehe dann zu Ende. Eine Entwarnung möchte der Ökologe jedoch nicht geben. Im Spätsommer und Anfang Herbst, je nach Witterung, könnten weitere Generationen der lästigen Stechmücken "auf den Plan treten".

Wegen Hochwasser: Gelsenplage in Österreich

Was tun, um sich vor Gelsen zu schützen?

"Ein paar Stiche sind keine große Problematik", meint Gelsenforscher Seidel. Sollten es mehrere werden, "ab zehn, 20, 30 Bissen", "sollte man eher das Weite suchen", betont der Ökologe.

Was Kleidung angeht, sollte man sich entsprechend schützen: So zum Beispiel mit langärmligen Hemden, aber auch Beinkleidung. Außerdem sei helle Kleidung nützlich, weil die Stechmücken die Helligkeit auf die Ferne als Licht bzw. als Sonnenfleck betrachten und es meiden, während sie auf dunkle Kleidung eher zufliegen.

Wenn man eine Bergtour unternimmt, sollte man sich also entsprechend wappnen und ausrüsten. Ist man beim Heurigen, sollte man laut Seidel auf die Fesseln aufpassen, "weil unter dem Tisch die Stechmücken auch aktiv sind". 

Aber auch beim Public Viewing können die Insekten zur Plage werden. Dermatologin Kerstin Ortlechner rät zu Anti-Insektensprays und zu Moskito- und Fensterschutznetzen für Zuhause. Wurde man bereits gestochen, helfe Kälte: Am besten sollte man ein Kühlpad draufmachen. Außerdem gebe es auch Hitzestäbe, Pflaster und Anti-Juck-Stifte, die Abhilfe verschaffen. 

Plage beim EM-Public-Viewing: Wie man sich schützen kann

ribbon Zusammenfassung
  • Sitzt man am Abend draußen, hat man das Gefühlt es gebe derzeit eine Gelsenplage.
  • Warum die lästigen Stechmücken plötzlich vermehrt in der Stadt sind und wie man sich am besten schützen kann - das erklärt Ökologe und Gelsenforscher Bernhard Seidel.
  • Außerdem: Wie kann man sich Abhilfe verschaffen, wenn man bereits gestochen wurde?