Gelsen: Warum es jetzt so viele gibt und wie man sich schützt
Noch vor wenigen Wochen sprachen Forscher:innen von einem "Zehn-Jahres-Tiefstand" bei den Gelsen in Wien. Der feuchte Frühling hat dem ein jähes Ende gesetzt. "Seither gibt es auch Überschwemmungsgelsen, die tagsüber die Leute gestochen haben", so der Parasitologe Hans-Peter Führer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien im PULS 24 Interview.
Überschwemmungsmücken treten - wie der Name bereits sagt - meistens nach Überflutung in den Auen auf. Je feuchter es wird, umso mehr Überschwemmungsmücken gibt es.
Nervige Hausgelse
Für Menschen besonders lästig sind allerdings die Hausgelsen. Im Gegensatz zu den Überschwemmungsmücken gehen sie besonders gerne in die Wohnbereiche von Menschen hinein. Laut Führer machen sie rund 80 bis 90 Prozent aller Stechmücken hierzulande aus.
Bis dato sei es aber bei den Hausgelsen aktuell "kein extrem starkes Jahr", weiß der Parasitologe. "Es fällt nur extrem auf, weil es in den letzten beiden Jahren so wenig Stechmücken gab."
Künftig könnte sich auch die Klimakrise auf die Stechmücken-Population auswirken. "Wenn der Sommer länger dauert, haben wir mehr Generationen an Stechmücken pro Jahr", erklärt Führer gegenüber PULS 24. Allerdings seien die Insekten auch auf Wasser angewiesen - zu viel Trockenheit schade ihnen.
Was hilft?
Neben bekannten Strategien wie dem Tragen langer Kleidung oder dem Verwenden von Fliegengittern in der Wohnung, sollte man Stechmücken auch daran hindern, überhaupt sesshaft zu werden. Im städtischen Bereich brüten sie besonders gern in offenen Auffanggefäßen wie Blumenuntersetzern oder Regentonnen. Führer rät darum dazu, offene Gefäße immer abzudecken und Untersetzer regelmäßig zu entleeren.
Zusammenfassung
- Aktuell stechen Gelsen auch in den am stärksten zubetonierten Gegenden der Wiener Innenstadt zu.
- Warum die lästigen kleinen Insekten gerade besonders aktiv sind und was wirklich gegen sie hilft.