Geiseln freigelassen: Wer sind die vier Soldatinnen?
"Vier freigelassene Geiseln wurden in Empfang genommen worden", hieß es am Samstag vom israelischen Militär. Es handelt sich um vier israelische Soldatinnen im Alter von 10 und 20 Jahren.
Sie waren während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 verschleppt worden. Sie waren als Späherinnen im Grenzgebiet zum Gazastreifen aktiv. Es sind diese vier Frauen:
Liri Albag
Eine davon war die 19-jährige Liri Albag. Sie hatte Berichten zufolge gerade erst als Späherin begonnen, ehe Terroristen den Stützpunkt in Nahal Oz angriffen. Die im Sommer befreite Geiseln Noa Argamani berichtete laut israelischen Medien, sie und Albag seien zur Hausarbeit gezwungen worden.
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Demnach wurde die junge Soldatin in einem Tunnel festgehalten, bekam salziges Wasser zu trinken und nur wenig zu essen. Sie habe zudem erst einen Monat nach ihrer Entführung zum ersten Mal duschen dürfen.
Karina Ariev
Auch die Israelin Karina Ariev kam am Samstag frei. Sie rief am Morgen des 7. Oktobers israelischen Medien zufolge noch vom Stützpunkt aus ihre Angehörigen an.
Die 20-Jährige sagte demnach, ihre Familie solle ihr Leben weiterleben. Sie habe zudem ihrer Schwester noch eine Nachricht geschickt und sie gebeten, auf ihre Eltern aufzupassen und stark zu sein, sollte die Soldatin den Angriff nicht überleben.
Auf den Aufnahmen der Islamisten ist die junge Frau zu sehen, wie sie nur mit einem Schlafanzug bekleidet verschleppt wird. Ihre Eltern äußerten israelischen Medien zufolge die Angst davor, dass ihre Tochter in der Geiselhaft sexualisierte Gewalt erfährt und schwanger werden könnte.
Video: Erste Geisel-Freilassungen
Naama Levy
Naama Levy ist eine weitere Späherin der militärischen Beobachtertruppe, deren Mitglieder vor dem Hamas-Terrorüberfall Vorgesetzte vergeblich vor verdächtigen Aktivitäten im Gazastreifen gewarnt hatten.
Die 20-Jährige ist auf den Aufnahmen vom Tag ihrer Entführung von einem Militärstützpunkt mit gefesselten Händen und blutverschmierter Hose zu sehen. Die 20-Jährige war als Jugendliche ehrenamtlich bei einer israelisch-palästinensischen Friedensinitiative tätig. Ihren Entführern sagte sie: "Ich habe Freunde in Palästina." Genützt hat es ihr nichts.
Daniella Gilboa
Die ebenfalls vom Armeestützpunkt in Nahal Oz entführte Soldatin Daniella Gilboa ist auf den Aufnahmen der Entführung offenbar am Bein verletzt und humpelnd zu sehen. Sie war in mehreren von der Hamas verbreiteten Geisel-Videos zu sehen. Sie habe schreckliche Angst um ihr Leben, sagte die 20 Jahre alte Frau in einem davon. Ihrer Familie teilte sie darin mit, dass sie sie vermisse.
Im November 2024 teilte die Hamas mit, eine in den Gazastreifen entführte Israelin sei bei einem Angriff der israelischen Armee getötet worden. Sie verbreitete auch Aufnahmen, die unter anderem ein Tattoo der getöteten Geisel zeigen sollen. Damals gab es Berichte, es handle sich um Gilboa. Israel bestätigte diese Behauptung nicht.
15 Späherinnen wurden israelischen Angaben zufolge bei dem beispiellosen Angriff getötet, sieben entführt.
Eine der Frauen wurde nach 23 Tagen aus dem Gazastreifen gerettet, eine andere wurde in Gefangenschaft getötet. Eine weitere Frau, die nicht auf der Liste steht, bleibt vorerst weiter in der Gewalt der Hamas.
Die Regierung veröffentlichte am Mittag Aufnahmen, wie die Eltern jubeln und vor Freude schreien, während sie Videos von der Übergabe ihrer Töchter an die israelische Armee sehen.
Zusammenfassung
- Die Hamas hat vier weitere Geiseln an das Rote Kreuz in Gaza-Stadt überge
- Dabei handelt es sich um vier Soldatinnen, die beim Massaker am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden.
- Die vier Frauen sind erst zwischen 19 und 20 Jahren alt.
- Sie waren als Späherinnen im Grenzgebiet zum Gazastreifen aktiv.