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Frau muss Familie von getötetem Vergewaltiger entschädigen

Nachdem ein Mädchen aus den USA ihren mutmaßlichen Vergewaltiger getötet hat, muss die heute 17-Jährige 150.000 Dollar (rund 150.000 Euro) an die Familie des Mannes zahlen. Zudem wurde die junge Frau zu einer Bewährungsstrafe von fünf Jahren und gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Im Internet zeigten sich viele Menschen solidarisch und spendeten für die junge Frau.

Nach Angaben eines ehemaligen Lehrers und von örtlichen Medien war das Mädchen aus dem US-Bundesstaat Iowa im Jahr 2020 im Alter von 15 Jahren von zu Hause weggelaufen. Ein Mann hatte sie daraufhin aufgenommen und zur Prostitution gezwungen. Wie die junge Frau sagte, hatte ein 37-Jähriger mehrfach dafür bezahlt, sie zu vergewaltigen, ehe sie den Mann erstach.

Die 17-Jährige war zunächst wegen Mordes angeklagt worden und bekannte sich für Totschlag schuldig. Im Falle einer Verurteilung hätte sie mit 20 Jahren Haft rechnen müssen.

Die Polizei und die Staatsanwaltschaft bestritten nicht, dass das Mädchen Opfer sexueller Ausbeutung geworden war. Der zuständige Richter erklärte, der jungen Frau mit der Bewährungsstrafe eine "zweite Chance" geben zu wollen. Er habe die Geldstrafe angesichts der geltenden Rechtslage verhängen müssen. Ein Gesetz in Iowa sieht vor, dass Angehörige von Mordopfern entschädigt werden müssen.

Der ehemalige Lehrer der 17-Jährigen bezeichnete das Gesetz als "moralisch nicht zu rechtfertigen" und startete eine Spendenaktion für die junge Frau. "Ein Kind, das vergewaltigt wurde, sollte unter keinen Umständen der Familie des Vergewaltigers Geld schulden." Bei der Spendenaktion auf der Website "Gofundme" kamen bis zum Donnerstag (Ortszeit) fast 390.000 Dollar zusammen. Das Geld soll neben der Abzahlung der Strafe auch für die Ausbildung der 17-Jährigen verwendet werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Nachdem ein Mädchen aus den USA ihren mutmaßlichen Vergewaltiger getötet hat, muss die heute 17-Jährige 150.000 Dollar an die Familie des Mannes zahlen.
  • Zudem wurde die junge Frau zu einer Bewährungsstrafe von fünf Jahren und gemeinnütziger Arbeit verurteilt.
  • Im Internet zeigten sich viele Menschen solidarisch und spendeten für die junge Frau.
  • Im Falle einer Verurteilung hätte sie mit 20 Jahren Haft rechnen müssen.