Zwei Passagierflugzeuge in Haiti angeschossen
Die Reifen des Fliegers seien bereits am Boden gewesen, berichtete der "Miami Herald" unter Berufung auf einen Passagier. Der Pilot sei daraufhin mehrmals über der Hauptstadt Port-au-Prince gekreist, bevor er nach Santiago geflogen sei, hieß es weiter. Ein Besatzungsmitglied soll leicht verletzt worden sein.
Nach der Sichtung des Schadens an dem JetBlue-Flieger erließ die US-Luftfahrtbehörde daraufhin ein bis zum 12. Dezember befristetes Verbot für alle Flüge aus den USA nach Haiti, berichtete der "Miami Herald". Weshalb und wer geschossen hatte, blieb bisher unklar.
Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und leidet seit Jahren unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden, die Port-au-Prince größtenteils unter ihrer Kontrolle haben. Medienberichten zufolge ist am Montag ein neuer Ministerpräsident nominiert worden. Der Geschäftsmann Alix Didier Fils-Aimé werde den bisherigen interimistisch regierenden Garry Conille ersetzen, teilte der Übergangspräsidialrat des Karibikstaates Berichten zufolge in einem Erlass mit.
Eine multinationale Sicherheitsmission unter der Führung Kenias bemüht sich derzeit um die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung in Haiti. Die Sicherheitsmission mit geplanten 3.000 Einsatzkräften war im Oktober vergangenen Jahres vom UNO-Sicherheitsrat genehmigt worden. Erst im Juni kamen die ersten kenianischen Polizisten in Haiti an - bisher sind es nur wenige Hundert Beamte.
Zusammenfassung
- In Haiti wurden zwei US-Passagierflugzeuge angeschossen, darunter eine Spirit-Maschine, die nach Santiago umgeleitet wurde. Ein Besatzungsmitglied wurde leicht verletzt.
- Die US-Luftfahrtbehörde hat als Reaktion ein temporäres Flugverbot für Flüge aus den USA nach Haiti bis zum 12. Dezember erlassen.
- Haiti kämpft mit der Gewalt bewaffneter Banden, während eine multinationale Mission unter kenianischer Führung mit 3.000 Einsatzkräften versucht, die öffentliche Ordnung wiederherzustellen.