APA/APA/AFP/POMPEI ARCH. PARK/HANDOUT

"Fluch von Pompeji": Touristin gibt gestohlene Steine zurück

Aus Angst vor dem "Fluch von Pompeji" hat eine junge Touristin gestohlene Steine mit einem anonymen Entschuldigungsschreiben an den dortigen archäologischen Park zurückgeschickt. Seit dem Diebstahl sei sie vom Pech verfolgt worden.

Eine junge Touristin hat aus Angst vor dem "Fluch von Pompeji" Steine zurückgegeben, die sie von den Ausgrabungen bei den Ruinen der römischen Stadt hatte mitgehen lassen.

Sie erstattete dem archäologischen Park die gestohlenen Stücke mit der Begründung zurück, sie sei seit dem Diebstahl vom Pech verfolgt und an Krebs erkrankt. Seit Jahren kursiert das Gerücht, dass alle jene, die Steine oder anderes Material aus Pompeji entwenden, von Pech verfolgt werden.

Der Direktor des archäologischen Parks von Pompeji, Gabriel Zuchtriegel, erhielt kürzlich die von der Frau entwendeten, kleine Bimssteinartefakte kürzlich auf anonymem Wege. Die Touristin entschuldigte sich in einem auf Englisch verfassten, handgeschriebenen Brief.

"Ich wusste nichts von dem Fluch. Ich wusste nicht, dass ich die Steine nicht hätte nehmen dürfen. Innerhalb eines Jahres wurde bei mir Krebs diagnostiziert. Ich bin jung und gesund, und die Ärzte sagen, es sei einfach 'Pech'. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung und diese Stücke an. Es tut mir leid", schrieb die Frau.

Antwort auf anonymen Brief

Der deutsche Kulturmanager Zuchtriegel antwortete umgehend. "Liebe anonyme Absenderin dieses Briefes... die Bimssteine sind in Pompeji angekommen.... Nun viel Glück für Ihre Zukunft und 'in bocca al lupo' ("Viel Glück" auf Italienisch, Anm. d. Red.), wie wir in Italien sagen", so Zuchtriegel. Auf X veröffentlichte er ein Foto des Briefes und die drei zurückgegebenen Bimssteine.

Die römische Stadt Pompeji am Golf von Neapel wurde im Jahr 79 ausgelöscht, als der Vesuv ausbrach und Asche und Lava die Siedlung unter sich begruben. Dabei starben rund 2.000 Personen. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt wiederentdeckt. Heute ist Pompeji eine der am besterhaltenen antiken Stadtruinen und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.

2020 hatte eine Kanadierin, die 2005 einige Steine von den Ausgrabungen stahl, ihr Diebesgut ebenfalls mit der Begründung zurückerstattet, dass sie vom Pech verfolgt würde. Finanzielle und schwere Gesundheitsprobleme hätten die 36-Jährige geplagt, seitdem sie bei einem Besuch in Pompeji die Steine aus den Ausgrabungen entwendet hatte, betonte sie.

Die Frau entschuldigte sich für ihre Tat, aus der sie viel gelernt habe. "Ich war jung und dumm. Ich wollte ein Stück Geschichte mit nach Hause nehmen und habe dabei nicht bedacht, was genau ich da mitnahm: Ein Stück Geschichte, in der sich starke negative Energie versteinert hat. Viele Personen sind auf schreckliche Weise umgekommen und ich habe Steine aus dieser verwüsteten Gegend mitgenommen", schrieb die Frau.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine junge Touristin hat aus Angst vor dem "Fluch von Pompeji" Steine zurückgegeben, die sie von den Ausgrabungen bei den Stadtruinen hatte mitgehen lassen.
  • In einem anonymen Brief schilderte die, sie sei seit dem Diebstahl vom Pech verfolgt und an Krebs erkrankt.
  • Der deutsche Direktor des archäologischen Parks von Pompeji antwortete der Frau und wünschte ihr alles Gute.