"Florian the Historian"
Stand-Up-History: Wie Hitler auf die Bühne getragen wird
Manche der besten Ideen findet man dann, wenn man nicht nach ihnen sucht. So war es auch mit Stand-up-History: "Entstanden ist es zufällig", erklärt Historiker Florian Graf alias "Florian the Historian" im Gespräch mit PULS 24.
Die Idee zu seiner One-Man-Show entstand in Los Angeles, wo er früher studierte. Dort hat er sein erstes abendfüllendes Programm auf Englisch geschrieben.
"Dann dachte ich mir, Stand-up-History könnte ich eigentlich nach Österreich überführen", so der Historiker.
"Entertainment mit historischen Daten"
Bei Stand-up-History geht es um die dynamische Präsentation eines komplexen Themas auf der Bühne, durch Storytelling und Interaktion mit dem Publikum. "Es ist Entertainment mit historischen Daten und Anekdoten", sagt Graf.
Seit 2019 tritt er an verschiedenen Orten wie Schulen, Wirtshäuser oder Festivals auf. 2022 ging er sogar auf eine kleine Tour in Ostösterreich, wie er stolz im Gespräch erwähnt. Im Gedenkjahr 2025 kehrt "LOSING IT – Hitler im Sommer 1942" mit einer verlängerten Fassung auf die Bühne zurück. Mit besonderem Fokus auf Adolf Hitlers Selbstmord vor genau 80 Jahren.
Es sind zwei Dinge, die "Florian the Historian" besonders am Herzen liegen: Die historische Wissensvermittlung und das Aufräumen von historischen Mythen. "Ich will Legenden zerstören", sagt Graf. Vor allem über Hitler gäbe es sehr viele Halbwahrheiten.
Vor allem bei jungen Menschen beliebt
Ein Großteil der Aufnahmen von Hitler und dem NS-Regime stammt direkt aus ihrer eigenen Propagandamaschinerie, die sorgfältig inszeniert wurde.
Das sei laut Graf problematisch, weil es zu Romantisierung von Legendenbildung führt. Verzerrung historischer Fakten ist ein wichtiges Werkzeug von Manipulation und daher müsse man dagegen mit Informationen ankämpfen.
Als seine Zielgruppe beschreibt Graf alle Menschen ab 16 Jahren. Gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen findet Stand-up-History laut ihm besonders großen Anklang.
Das hat dem Historiker zufolge folgenden Grund: Während der Vorstellung hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen. "Das nehmen sie sehr gerne in Anspruch", weiß der Historiker.
-
Mehr lesen: Auschwitz: Wo das Unvorstellbare Realität wurde
"Florian the Historians" nächster Stand-up-History Termin ist für 30. April im Nordbahn Saal, Wien geplant. Danach tritt er am 10. Mai im Jazz Pub in Wiesen, im Burgenland auf. Für die zweite Jahreshälfte habe er auch schon einen Plan, diesen möchte er aber zunächst noch nicht teilen.
Zusammenfassung
- Mit Stand-up-Historiy bringt Historiker Florian Graf komplexe Themen aus der Geschichte auf die Bühne: unterhaltsam, interaktiv und faktenbasiert.
- Was in Los Angeles als spontane Idee begann, sorgt nun in Österreich für volle Säle.
- Dabei werden Mythen über Adolf Hitler und das NS-Regime aufgeräumt.