Fleischallergie nach Zeckenbissen "extrem unwahrscheinlich"
Nach einem Zeckenbiss kämpfte ein Niederösterreicher 2017 wochenlang mit einer Entzündung der betroffenen Stelle. Drei Monate nach dem Biss kam es nach dem Verzehr eines Steaks zudem zu einer allergischen Reaktion.
Dass eine Fleischallergie nach einem Zeckenbiss entsteht, sei aber "extrem unwahrscheinlich", erklärt Eva Untersmayr-Elsenhuber, medizinische Spezialistin der Allergieforschung der MedUni Wien. "Wir reden hier von Fallberichten, das heißt, es ist absolut nicht weit verbreitet", so die Forscherin im PULS 24 Interview.
Dabei kommt die Zecke, deren Biss eine solche Allergie auslösen kann, in Österreich am häufigsten vor. Ihr Biss löst bei einigen wenigen Menschen eine Allergie auf den Zucker Galactose-alpha-1,3-Galactose (Alpha-Gal) aus. Diese Zuckerstruktur ist auch in rotem Fleisch und Milchprodukten vorhanden.
Schutz vor Zeckenbissen
Untersmayr-Elsenhuber rät trotzdem zu Vorsicht, denn Impfungen schützen zwar vor Infektionskrankheiten, die Zecken übertragen, nicht aber vor potenziellen Allergien. Deswegen solle man am besten Anti-Zecken-Sprays verwenden. Nach einem Spaziergang im hohen Gras, sei es zudem gut, den Körper nach Zecken abzusuchen.
Im Gegensatz zu anderen Allergien treten Symptome nach einem Zeckenbiss "zeitlich verzögert" auf, so die Forscherin. Erst nach zwei bis sechs Stunden kann es zu einer Reaktion kommen. Die Symptome seien eindeutig erkennbar: Dazu zählen stark juckender Ausschlag, Durchfall, Erbrechen oder sogar Atemnot.
Zusammenfassung
- Ein Niederösterreicher entwickelte nach einem Zeckenbiss plötzlich eine Fleischallergie.
- Solche Fälle seien jedoch sehr selten, erklärt die Allergieforscherin Eva Untersmayr-Elsenhuber im PULS 24 Interview.
- Sich vor Zecken zu schützen, sei aber trotzdem wichtig.